Seit mehreren Monaten kämpft Daniel Barenboim mit seiner Gesundheit. Einige Konzerte hatte er bisher deswegen abgesagt. Nun muss er auch den neuen "Ring" in Berlin abgeben.
Bildquelle: Peter Adamik
Ich bin zutiefst traurig, den neuen 'Ring' nicht dirigieren zu können.
Mit einem Mammutprojekt startet die Berliner Staatsoper dieses Jahr in die Saison: eine Neuproduktion des gesamten "Rings" an vier Abenden innerhalb von nur einer Woche. Ursprünglich sollte sie Daniel Barenboim passend zu seinem 80. Geburtstag leiten. Doch nun musste dieser aus gesundheitlichen Gründen absagen. "Es erfüllt mich mit tiefer Trauer, diesen Schritt zu gehen", so Barenboim. Auf die Arbeit mit Regisseur Dmitri Tcherniakov, dem Solistenensemble und der Staatskapelle habe er sich "enorm gefreut", aber er sei gezwungen, seiner Gesundheit Vorrang zugeben. Seit Monaten leidet Barenboim an Vaskulitis, einer Entzündung von Blutgefäßen. Bereits im Frühjahr rieten ihm seine Ärzte deshalb, kürzer zu treten und geplante Konzerte abzusagen.
Für ihn übernehmen nun Christian Thielemann und Thomas Guggeis. "Wir sind Christian Thielemann zu großem Dank verpflichtet", teilte der Intendant Matthias Schulz mit. Thomas Guggeis sei bereits seit einem Jahr bei den Vorbereitungen involviert. Während Thielemann die Premierenserie und den dritten Zyklus übernimmt, soll Guggeis den zweiten leiten. Wer allerdings bei der letzten geplanten Aufführung zu den Festtagen 2023 die Leitung übernehmen soll, dazu trifft die Staatsoper noch keine Aussage. Sollte Barenboim bis dahin wieder gesund sein, wäre es für ihn der dritte "Ring" an der Staatsoper in Berlin.
Sendung: "Leporello" am 30. August 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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