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Klima-Aktivisten an der Mailänder Scala Farbattacke auf Opernhaus

Die Mailänder Scala wurde zur Zielscheibe des Klimaprotests: Mitglieder der Ultima Generazione (Letzte Generation) haben am Mittwochvormittag das berühmte Opernhaus mit Farbe beworfen. Fünf Personen wurden verhaftet.

Klimaaktivismus an der Mailänder Scala | Bildquelle: picture alliance / ROPI | Cattaneo/Fotogramma

Bildquelle: picture alliance / ROPI | Cattaneo/Fotogramma

Die Spuren des Protests sind deutlich sichtbar. Zur Farbsymbolik haben sich die Aktivistinnen und Aktivisten allerdings noch nicht geäußert. Blau und rosa leuchtet die Mauer der Mailänder Scala. Am Mittwochmorgen beschmierten mehrere Mitglieder der Aktivistengruppe Ultima Generazione - dem italienischen Pendant zur Letzten Generation - den Eingang des berühmten Opernhauses mit Farbe. Nach Darstellung der Aktivistinnen und Aktivisten dauerte die Aktion etwa eine halbe Stunde. Personen kamen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu Schaden. Die Polizei nahm jedoch fünf Aktivisten fest.

Ziel der Aktivisten: Die Klimakatastrophe verhindern

Fotos zeigen, wie die Protestierenden Schilder hochhielten. "Kein Gas", "Keine Kohle", ist darauf zu lesen. Seit Jahresanfang versuchen in ganz Europa Mitglieder der Letzten Generation auf die existentielle Bedrohung durch die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen - und die Politik zu schnellerem Handeln zu bewegen. Die Art der Aktionen wird jedoch heiß diskutiert. Vor allem seit sich die Aktivistinnen und Aktivisten auch an Kunstorte begeben, um ihrem Protest größtmögliche Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Geigerin Julia Fischer zeigte Verständnis

Bereits im Spätsommer klebten sich etwa zwei Aktivisten am Rahmen eines Rubens-Gemäldes in der Alten Pinakothek in München fest. Dabei wurde der Rahmen leicht beschädigt, das Bild indes blieb unversehrt. Im Oktober bewarfen Klimaaktivisten in Potsdam ein Bild von Monet mit Kartoffelbrei - wobei die Verglasung das Gemälde vor Beschädigung schützte. Und im November klebten sich Protestierende vor einem Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie ans Dirigierpult. Geigerin Julia Fischer, die dort eigentlich auftreten sollte, äußerte damals Verständnis für die Aktion. "Ich kann es nachvollziehen. Aber ich weiß nicht, ob das die richtige Lösung ist", so die Geigerin. Wie die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation sei sie jedenfalls der Überzeugung, dass das Problem der Klimakatastrophe nicht "so ernsthaft angegangen wird, wie es angegangen werden muss."

Sendung: "Leporello" am 7. Dezember 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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