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Immer mehr Frauen in deutschen Orchestern "In absehbarer Zeit werden Frauen dominieren"

Jahrhundertelang waren Orchester eine reine Männerdomäne. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Die Deutsche Orchestervereinigung macht auf eine aktuelle Statistik aufmerksam, aus der hervorgeht, dass Frauen inzwischen 41 Prozent der Orchesterstellen in Deutschland besetzen. Tendenz steigend.

Dirigentin Joana Mallwitz | Bildquelle: © Lutz Edelhoff / PR Erfurt

Bildquelle: © Lutz Edelhoff / PR Erfurt

"Die Zukunft der Orchester ist weiblich", sagte Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, am Mittwoch in Berlin. Aktuelle Statistiken bestätigten den Trend: Während 1971 nur knapp sechs Prozent der Orchestermitglieder Frauen waren, ist man heute, drei Jahrzehnte später, jenseits der 40-Prozent-Marke angelangt. Von 129 deutschen Berufsorchestern liege bei 14 der Frauenanteil sogar über 50 Prozent. Doch leider gilt noch immer: Je berühmter ein Orchester, desto geringer die Frauenquote.

"Weibliche" und "männliche" Instrumentengruppen

In einigen Instrumentengruppen sind Frauen ohnehin führend: Bei den Ersten und Zweiten Violinen gibt es fast doppelt so viele Frauen wie Männer. Bei den Bratschen ist das Verhältnis der Geschlechter ausgeglichen. Flöten und Harfen sind vorwiegend in Frauenhand. Beim Schlagwerk und den Blechbläsern dagegen dominieren die Männer, wie auch bei Führungspositionen und Konzertmeistern.

Auch Alterspyramide spielt eine Rolle

Laut DVO zeigt die Alterspyramide eine Geschlechterverschiebung: In der Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren dominieren die Frauen, während die Männer bei älteren Jahrgängen noch eindeutig überwiegen. Mit dem Generationenwechsel in den kommenden Jahren soll sich dieser Trend aber verändern. Dafür spricht auch der seit 2001 überwiegend weiblicher Anteil der Nachwuchsmusiker an den deutschen Musikhochschulen.

Sendung: "Leporello" am 04. März 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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