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Seinen Namen hat das Ensemble Matís aus dem Katalanischen entlehnt. Dort bedeutet "Matís" Farbton, Nuance oder Schattierung. An der Musikhochschule im katalanischen Barcelona haben sich die jungen Musiker kennengelernt, seit 2012 musizieren sie zusammen.

Bildquelle: colourbox.com

Der CD-Tipp zum Nachhören

Es ist ein spannendes Aufeinandertreffen von Musik und Malerei: in den Stillleben des holländischen Malers Evert Collier sind immer wieder Musikinstrumente und Noten abgebildet. Sie dienten dem Künstler, der im 17. Jahrhundert gelebt hat, als Sinnbilder der Vergänglichkeit: Musik, Klang und Töne lassen sich nicht festhalten, sind nur in der Unmittelbarkeit des Augenblicks erfahrbar. Das galt zumindest für die Lebenswirklichkeit des Barocks. Für uns moderne Menschen ist das kaum mehr nachvollziehbar: Musik ist mit einem Klick oder Fingerwisch jederzeit und überall verfügbar. Umso reizvoller ist es, dass sich das Ensemble Matís diesen Schnittpunkt von Malerei und Musik als Aufhänger ausgesucht hat für sein neu erschienenes Album Vanitas. Aus den Notenblättern, die der Maler auf seinen Bilder festgehalten hat, wird hier klingende Musik. 

Jugendliche Spielfreude

Es ist ein recht junges Ensemble und das hört man ihrer  frischen Interpretation auch an: in der Fingerfertigkeit und Spielfreude der virtuoseren Stücke, aber noch mehr in den eher getragenen Werken. Gerade da wird die innovative und unverbrauchte Herangehensweise der Musiker offensichtlich. Klangschön interpretiert sind die Sonaten, und Kanzonen frühbarocker Meister wie Francesco Turini, Maurizio Cazzato oder Marco Uccellini. Teilweise sind es ursprünglich Vokalmusikwerke, die das Ensemble instrumental aufbereitet hat. Zum Singen bringen die Musiker diese Stücke trotzdem. 

Nuancenreiches Spiel mit den barocken Farben

Seinen Namen hat das Ensemble Matís aus dem Katalanischen entlehnt. Dort bedeutet "Matís" Farbton, Nuance oder Schattierung. An der Musikhochschule im katalanischen Barcelona haben sich die jungen Musiker kennengelernt, seit 2012 musizieren sie zusammen. Dass das Ensemble auf die feinen Nuancen der barocken Farbenvielfalt großen Wert legt, das hört man dem Debüt-Album an. Wir freuen uns auf mehr davon.  

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 4. Juni 2017, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK