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Programm Salzburger Festspiele 2023 Auch junge Dirigenten sind dabei

Mit Dirigent Teodor Currentizs, Sängerin Asmik Grigorian und Regisseur Christoph Marthaler setzen die Festspiele auf bewährte, große Namen. Gleichzeitig sollen ungewohnte Genres und junge Dirigenten ein neues Publikum ansprechen.

Salzburger Festspiele Schriftzug in Glastür | Bildquelle: dpa picture alliance / Barbara Gindl / apa

Bildquelle: dpa picture alliance / Barbara Gindl / apa

"Die Welt ist aus den Fugen" – dieses Hamlet-Zitat steht als Motto über den Salzburger Festspielen 2023. Corona, Krieg, Inflation, Energiekrise - "Wir haben schon enspanntere Zeiten erlebt", so Intendant Markus Hinterhäuser bei der Präsentation des Programms. "Es gab auch Angriffe auf die Salzburger Festspiele, wir hatten es nicht leicht", so Hinterhäuser weiter in Anspielung auf Fragen zu Sponsoring und Teodor Currentzis' MusicAeterna.

Currentzis bleibt – Ensemble wechselt

Schon vor den Schlagzeilen um pro-russische Äußerungen mehrerer Ensemble-Mitglieder von MusicAeterna hatte Intendant Hinterhäuser für den kommenden Sommer nicht mehr mit MusicAeterna geplant, wohl aber mit Dirigent Teodor Currentzis: es gebe für ihn keinerlei Grund, an der ethischen Grundhaltung von Currentzis zu zweifeln, so Hinterhäuser vor einigen Wochen. Und so wird der Dirigent mit seinem neuen Ensemble Utopia Henry Purcells "The Indian Queen" aufführen und die c-moll-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart.

Ouverture spirituelle mit Messiaens und Schütz

Die Festspiele beginnen mit Olivier Messiaens "Éclairs sur L'Au-delà", Heinrich Schütz' "Musikalischen Exequien" und dem "Sonnengesang" von Sofia Gubaidulina und setzen damit Werke aus fünf Jahrhunderten spannungsreich miteinander in Beziehung. Das gesamte Konzertprogramm ist gewohnt reichhaltig. Hervorzuheben ist ein Schwerpunkt zum 100. Geburtstag des Komponisten György Ligeti.

Behutsame Verjüngung

Die erste Premiere – Mozarts Figaro mit den Wiener Philharmonikern – wird der französische Dirigent Raphaël Pichon leiten, die "Griechische Passion" von Bohuslav Martinůs der ebenfalls französische Dirigent Maxime Pascal. Intendant Hinterhäuser spricht von einem "behutsamen, aber klaren Generationenwechsel". Dirigentinnen allerdings kommen im Programm kaum vor. Dafür gibt Gesangsstar Asmik Grigorian in Verdis Macbeth erstmal die Lady Macbeth. Aber die Verjüngung soll auch über ungewohnte Genres funktionieren: So wendet sich das Festival dem Film und auch dem Tanz zu, es werden Laien auf der Bühne stehen und auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Das sind die Opernpremieren in Salzburg 2023

Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart
Premiere: Donnerstag, 27. Juli, 18:00 Uhr
Ort: Haus für Mozart
Inszenierung: Martin Kušej

Macbeth von Giuseppe Verdi
Premiere: Samstag, 29. Juli, 18:00 Uhr
Ort: Großes Festspielhaus
Inszenierung: Krzysztof Warlikowsk

Falstaff von Giuseppe Verdi
Premiere: Samstag, 12. August, 19:00 Uhr
Ort: Großes Festspielhaus
Inszenierung: Christoph Marthaler

Die griechische Passion von Bohuslav Martinů
Premiere: Sonntag, 13. August, 19:00 Uhr
Ort: Felsenreitschule
Inszenierung: Simon Stone

Kartenbestellung und Vorverkauf

Steigende Energie-, Personalkosten und die hohe Inflation machen sich auch beim Ticketpreis in Salzburg bemerkbar: Man habe "umsichtig geplant", so der kaufmännische Direktor Lukas Crepaz und die Preise nur im obersten Preissegment erhöht. Die Hälfte der Karten liegen ihm zufolge preislich immer noch zwischen fünf und 110 Euro.

Ab sofort können Interessierte bis zum 23. Januar 2023 Karten vorbestellen – entweder online oder postalisch (Kartenbüro der Salzburger Festspiele, Postfach 140, 5010 Salzburg, Österreich). Ab dem 30. März 2023 folgt der Direktverkauf mit Saalplanbuchung auf der Seite der Salzburger Festspiele. Detailliertere Informationen hierzu, u.a. auch zu Rollstuhlplätzen, Abonnenten, Förderern etc. finden Sie hier.

Spielstätten

Großes Festspielhaus
Hineingepfercht zwischen die drei Jahrhunderte alte Fassade des Hofmarstalles und den Mönchsberg steht das Große Festspielhaus am Rande der Altstadt von Salzburg und ist auch in diesem Jahr Schauplatz zahlreicher Opernaufführungen und Konzerte.

Haus für Mozart
Wenige Meter weiter folgt das "Haus für Mozart" (vormals "Kleines Festspielhaus"). Als erstes Festspielhaus Salzburgs ist es zahlreichen Umbauten unterlaufen und seit Mozarts 250. Geburtstag im Jahr 2006 offiziell ein "Haus für Mozart" und damit der Ort für Opern und Konzerte rund um die Zeit des großen Salzburger Meisters.

Felsenreitschule
Bereits im 17. Jahrhundert entstanden in der Felsenreitschule Zuschauerplätze für Reitvorführungen und Tierkämpfe – hineingeschlagen als Arkaden in die Wände des dahinterliegenden Steinbruchs. Nach und nach haben aber auch Theater und Opern ihren weg in dieses ungewöhnliche Ambiente gefunden.

Adresse: Hofstallgasse 1, 5020 Salzburg

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