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Bayerische Staatsoper beendet Spielzeit 2019/2020 Nikolaus Bachler: "Diese Absage schmerzt sehr"

Wegen der Corona-Pandemie finden an der Bayerischen Staatsoper in dieser Saison keine Vorstellungen mehr statt. Auf Anordnung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst hat das Haus die Münchner Opernfestspiele abgesagt. Ebenso entfallen alle verbleibenden geplanten Vorstellungen bis Ende Juni 2020. Nikolaus Bachler erklärt die Saison für beendet, betont aber nochmal den Stellenwert der Kultur.

Die Bayerische Staatsoper am Max Joseph Platz in Münchzen | Bildquelle: ©picture alliance/imageBROKER

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"Die Absage der verbleibenden Saison und der Münchner Opernfestspiele schmerzt das gesamte Haus und mich persönlich natürlich sehr", sagt Intendant Nikolaus Bachler. "Ein Theater ohne Publikum, ohne Künstlerinnen und Künstler, die Bühne und Orchestergraben beleben, ist nichts weiter als eine tote Hülle." Nachdem die Bundesregierung Großveranstaltungen bis Ende August verboten hat, haben bereits mehrere Theater und Klassikfestivals ihre Veranstaltungen abgesagt.

Premieren eventuell später oder digitale Lösungen

Nikolaus Bachler betont, man habe an der Bayerischen Staatsoper in den letzten Wochen mehrere Szenarien für die Durchführung der Festspiele durchgespielt - immer unter Berücksichtigung von Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten. Dabei hätte sich allerdings keine der Optionen als praktikabel und zufriedenstellend herausgestellt. Im Moment prüft das Team, welche Premieren gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können und welche Aktivitäten im digitalen Umfeld möglich sind.

Fokussierung auf Saison 2020/2021

Um für eine Wiedereröffnung im Herbst vorbereitet zu sein, plant die Staatsoper momentan die schrittweise Wiederaufnahme des Vorbereitungsbetriebs im Bereich Bühne, Kostüm und Werkstätten sowie die Fortsetzung der live-übertragenen Montagskonzerte und ähnlicher Projekte.

Kultur ist unverzichtbar, Kunst ein systemrelevantes Gut.
Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper

Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper  | Bildquelle: Christian Kaufmann Nikolaus Bachler | Bildquelle: Christian Kaufmann Nikolaus Bachler hat einen großes Anliegen: "Ich würde mir für die nahe Zukunft wünschen, dass die Politik und darüber hinaus wir alle bald zu einer Diskussion zurückkehren können, die Kultur - und zwar nicht nur Oper, sondern auch Ausstellungen, Theater, Kino, Konzerte aller Art - nicht auf dem Abstellgleis parkt, sondern als das anerkennt, was sie ist: unverzichtbar. Unser aller Gesundheit ist wichtig, zu ihr gehört aber auch unser soziales wie kulturelles Wohlbefinden. Die Freiheit der Kunst und unsere Geistesbildung sind dafür grundlegend. Die Solidarität, die in aller Öffentlichkeit den Kulturschaffenden derzeit entgegengebracht wird, zeigt, dass Kunst ein systemrelevantes Gut ist."  

Infos zu bereits gekauften Karten

Die Bayerische Staatsoper erklärt: Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert. Käufer erhalten den Eintrittspreis zurück. Alternativ gibt es die Möglichkeit, den Betrag an die Bayerische Staatsoper zu spenden. Nähere Informationen gibt es bei der Bayerischen Staatsoper

Sendung: Leporello am 17. April 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (3)

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Samstag, 18.April, 04:21 Uhr

Irene Kühn

Kunst

Kunst und Kultur sind wie unser täglich Brot, wir leben damit, ohne darüber nachzudenken.
Jetzt, in dieser Zeit schmerzt der Verzicht, Leben wir reduziert, wir leben nur noch digital.
Ich hoffe wie alle anderen Menschen, dass wir so bald wie möglich wieder "live" leben, hören, fühlen können

Freitag, 17.April, 21:59 Uhr

Annelies Furtschegger

Absage der Konzerte bis 30.6.2020

Bin sehr traurig,?? es ist unverzichtbar für die Künstler und für unsere Seele, dass Kunst und Musik wieder aufgenommen werden.

Freitag, 17.April, 20:54 Uhr

Doris Gramm

Corona Sperre

Sehr geehrter Herr Bachler,
Ihre Worte sprechen mir aus der Seele, meine ausgefallenen Reisen sind schlimm, aber schlimmer sind die ausgefallenen Konzerte ,Opern und Ballett. Ich bin nicht mehr die Jüngste und die ausgefallenen Aufführungen empfinde ich als gestohlen.
Nicht das schönste Wetter und der blühende Garten ersetzt diesen Genuss.
Die Jahre Ihrer "Regentschaft" waren grandios ich danke Ihnen. Ihre treue Abonnentin sei 1973
Doris Gramm

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