1/4
Müssen sie in Augsburg die lokale Orgel erst kennenlernen?
Cameron Carpenter: "Ich hoffe das klingt nicht verrückt, aber ich kümmere mich nicht darum, mich mit der Orgel vertraut zu machen Das meine ich in dem Sinne, dass ich mir nicht einbilde, ich könne das Instrument so schnell kennenlernen. Es braucht Jahre, um ein Instrument wirklich kennen zu lernen oder zumindest Wochen. Grundsätzlich habe ich einen klaren, sehr beschränkten Fokus auf das, was ich erreichen will, und das übertrage ich dann auf die Orgel." | Bildquelle: Dovile Sermocas
2/4
Die Orgel: ein Himmelsinstrument?
Cameron Carpenter: "Die Orgel ist sicherlich ein Instrument des Himmels aber eben nicht nur, und das sollte niemanden überraschen. Wenn wir einen genaueren Blick darauf werfen, stellen wir fest, dass es oft mehr gibt, als anfangs da zu sein scheint. Das ist ja mit vielen Dingen so. Und das ist einer der schönen Aspekte des Instruments und ich glaube, da würde mir jeder zustimmen. Zumindest jene, die die Orgel lieben, wissen das." | Bildquelle: Dovile Sermocas
3/4
Welche Rolle spielt der Raum beim Improvisieren?
Cameron Carpenter: "Ehrlich gesagt denke ich nicht über den Raum nach. Es gibt so viel, mit dem man sich beschäftigen kann und das man nicht beeinflussen kann. Eigentlich hoffe ich immer auf einen ziemlich trockenen, klaren Raum. Ich mag diesen langen Hall nicht, den viele andere Organisten mögen. Ich bevorzuge eine schöne 'Piano-Akustik', bei der man etwas Klarheit hört. Besonders für Bach ist das schön." | Bildquelle: Dovile Sermocas
4/4
Was hat für sie das Orgelspiel mit Sport oder Tanzen zu tun?
Cameron Carpenter: "Als ich jünger war, bewegte ich mich sehr viel beim Spielen. Jetzt versuche ich, mich so wenig zu bewegen wie möglich. Ich finde, das hilft, um mehr Energie in die Musik fließen zu lassen. Ich glaube, man sollte nicht physisch erschöpft sein am Ende des Abends. Es ist mehr so, als wäre man Pilot eines großen Flugzeugs, bei dem man sich an das Prozedere gewöhnt hat, das man fliegt und lenkt. So stelle ich es mir zumindest vor. Da gibt es genaue Abläufe, Knöpfe und Spielereien. So sehe ich das Orgelspielen." | Bildquelle: Dovile Sermocas