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Der betrunkene Beethoven Videorundgang durch Beethovens Siebte mit Joana Mallwitz

War Beethoven betrunken, als er seine 7. Symphonie komponierte? Das fragte sich mancher Zeitgenosse angesichts der wilden Klangkaskaden in diesem Werk. Angesäuselt war er wohl nicht bei der Komposition, erzählt Nürnbergs Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz, auch wenn Beethoven im Privatleben manchmal etwas chaotisch und unberechenbar war. Zwar sei sein Zimmer ziemlich unordentlich gewesen, seine Partituren jedoch seien perfekt durchorganisiert, so Mallwitz in ihrem ersten digitalen Expeditionskonzert bei BR-KLASSIK in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg.

Rundgang Beethoven | Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk

Mallwitz erklärt Beethoven

Der Rundgang zum Anschauen

Als sie im Herbst 2018 ihre Position am Staatstheater Nürnberg antrat, brachte Joana Mallwitz ein neues Format mit: die Expeditionskonzerte, in denen sie ein Meisterwerk der Musikgeschichte in all seinen Facetten messerscharf analysiert und unterhaltsam präsentiert. Zusammen mit Musikerinnen und Musikern der Staatsphilharmonie legt sie vom Flügel aus Themen und musikalische Zusammenhänge offen, erläutert die Gedankenwelt hinter den Klängen und erzählt Erheiterndes oder Erstaunliches über die Komponisten und ihre Arbeitsweise – ganz in der großartigen Tradition von Leonard Bernsteins legendären Fernsehshows "Omnibus" und "Young People's Concerts".

Expedition in Beethovens Kosmos

In der gegenwärtigen Corona-Krise zeigen Konzertformate wie die musikalischen Expeditionen von Joana Mallwitz ihr innovatives Potential, gezielt weiterentwickelt zu einem ganz besonderen Musikerlebnis für zuhause von BR-KLASSIK und Studio Franken in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg. Für die Musikliebhaber ein Trost für ausgefallene Konzerte und gleichzeitig ein Blick auf die Chancen und Möglichkeiten eines multimedialen und multidimensionalen Musiklebens der Zukunft.

Neues Musikerlebnis

Dirigentin Joana Mallwitz | Bildquelle: © Nicolas Koeger Bildquelle: © Nicolas Koeger In ihrer Premiere des digitalen Expeditionskonzerts hat sich Joana Mallwitz zum Beethoven-Jahr seine 7. Symphonie ausgesucht. Von ihr selbst moderiert, fügen sich in diesem symphonischen Videorundgang Überraschendes, Unbekanntes und auch oft Gehörtes zu einem neuen Erlebnis und Höreindruck von Beethovens 7. zusammen. Mit großer Energie haben sich alle Beteiligten von der Dirigentin über die Musikerinnen und Musiker bis zu den Produzenten und dem Regisseur viele Gedanken gemacht, wie das Expeditionskonzept unter strenger Einhaltung aller Corona-bedingten Schutzmaßnahmen auf ein neues Videoformat übertragen werden kann: So fand die Aufzeichnung lediglich in kleinen Gruppen und in reduzierter Besetzung unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes statt. Das Ergebnis war nicht die Inszenierung einer heilen Konzertwelt, sondern eine Dokumentation all dessen, was zurzeit fehlt: ein feierlich gestimmtes Publikum, ein prall mit Klängen gefüllter Orchestergraben, die ganze Aura eines mit Leben und Lachen gefüllten Theaters. Die Werkstatt-Atmosphäre und das Spezielle der Situation werden bewusst nicht ausgeblendet, sondern sind stets im Video präsent – und führen vor Augen, dass gerade in schwierigen Zeiten die Kultur sehr wohl "systemrelevant" ist und mit kreativen Ideen ihren gesellschaftlichen Auftrag leisten kann.

Große Euphorie in schwierigen Zeiten

"Für das Staatstheater und die Staatsphilharmonie Nürnberg ist die Zusammenarbeit mit dem BR eine wunderbare und wichtige Möglichkeit, auch unter den gegenwärtigen Bedingungen hochwertige Kunst zu präsentieren", ist Staatsintendant Jens-Daniel Herzog überzeugt. "Mit ihren Expeditionskonzerten hat unsere Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz gemeinsam mit den Orchestermusiker*innen im Opernhaus große Euphorie ausgelöst. Ich bin sicher, dass sich diese Begeisterung auch ins Netz überträgt."

Gerade jetzt kommen langjährig gepflegte Medienpartnerschaften zum Tragen, können gemeinsam neue Ideen umgesetzt werden, wie auch Tassilo Forchheimer, Leiter des BR-Studios Franken findet: "Ich freue mich sehr über diese gelungene Kooperation zwischen dem Staatstheater Nürnberg und dem Bayerischen Rundfunk, die es uns möglich macht, auch in diesen schwierigen Zeiten große Musik zu den Menschen zu tragen. BR-KLASSIK macht Lust auf mehr."

Sendung: Leporello, am 30. April ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK.

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