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Der Bayerische Musikrat hat einen neuen Präsidenten Marcel Huber zeigt sich tatkräftig

Die Entscheidung war eindeutig: Am Wochenende wurde Marcel Huber einstimmig vom Bayerischen Musikrat zum Vorsitzenden gewählt. In den schwierigen Corona-Zeiten kommen auf den Tierarzt und Politiker besondere Herausforderungen zu, die der begeisterte Laienmusiker entschlossen angehen will.

Portrait Marcel Huber, neuer Vorsitzender des Bayerischen Musikrat | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Interview mit Marcel Huber

Marcel Huber ist neuer Präsident des Bayerischen Musikrates. In der digitalen Mitgliederversammlung am 14. November 2020 wurde er einstimmig gewählt. Er folgt auf Dr. Thomas Goppel, der nach zwölf Jahren nicht mehr für das Amt angetreten ist. Goppel wurde nun von der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Politiker mit Herz für die Musik

Für seinen neuen Job ist Marcel Huber auch abseits der politischen Fähigkeiten gut qualifiziert: Seit 2013 ist er ehrenamtlicher Präsident des Musikbunds von Ober- und Niederbayern. Außerdem ist er begeisterter Laienmusiker: Spielt Tuba und Kontrabass – und ist bekennender Bruckner-Fan und Konzertgänger.

Musik ist ein wesentlicher Teil meines Lebens von Jugend an.
Marcel Huber

Dass Bayern ein Kulturland ist, sagt Huber im Gespräch mit BR-KLASSIK, habe es wesentlich auch der Musik zu verdanken: all den musikalischen Betätigungen vom Laienbereich bis zur Schule, den Blasorchestern, den Chören – bis hin zu den international gefeierten musikalischen Profis aus Bayern.

Die Struktur des bayerischen Musiklebens erhalten

An die Ansätze seines Vorgängers Dr. Thomas Goppel – etwa mehr für den Musikunterricht in den Grundschulen zu tun –, will Huber anknüpfen. Was ihn momentan aber besonders beschäftigt, ist die Bewältigung der existentiellen Krise in der heimischen Musikszene: Die Corona-Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf die Musiker und Musikerinnen. Die Struktur sei gefährdet, sagt der neue Vorsitzende. Hier müsse eine Organisation wie der Bayerische Musikrat mit seinen Mitgliedern, Verbänden und Vereinen eine Verbindung schaffen zwischen politischen Akteuren auf Staatsebene und den einzelnen Betroffenen. Gute Lobbyarbeit sei hier zentral.

Der Staat muss für Sicherheit sorgen. Aber den Musikbetrieb nicht mehr einschränken als unbedingt notwendig.
Marcel Huber

Bei den finanziell Verantwortlichen im Staat müsse jetzt intensiv geworben werden. Damit Strukturen erhalten bleiben, nicht nur für Schulen, Ausbildungsbetriebe und Vereine, sondern auch für die großen Klangkörper, die Orchester und Chöre. Das sei eine gigantische Aufgabe. Ganz konkret denkt Huber schon über die Zeit nach den derzeitigen Lockdown-Maßnahmen nach, wenn es also darum geht, Spielbetriebe wieder zu öffnen. Da seien Fachleute gefordert und man müsse die Daten aus den relevanten Studien parat haben, damit der Staat die adäquaten Maßnahmen anordnet.

Sendung: "Leporello" am 17. November 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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