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Semperoper Dresden Kündigung von Intendant Dorny nicht rechtens

Die fristlose Kündigung des designierten Semperoper-Intendanten Serge Dorny ist im Jahr 2014 zu Unrecht erfolgt. Das entschied die 1. Zivilkammer des Dresdner Landgerichts am Dienstag.

Serge Dorny | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Als Überreaktion und "völlig übereilt" wertete Richter Stefan Schmitt die im Februar 2014 erfolgte Kündigung. Der Belgier Serge Dorny musste damals sechs Monate vor dem geplanten Amtsantritt gehen. Er war zu diesem Zeitpunkt schon mit einem "Vorbereitungsvertrag" in Dresden präsent. Dorny sah sich als Opfer eines Kompetenzgerangels mit Chefdirigent Christian Thielemann. Nach der Kündigung verklagte Dorny das Land Sachsen. 

"Betriebsfrieden nachhaltig gestört"

Serge Dorny hatte im September 2013 einen Vertrag für die Intendanz der Sächsischen Staatsoper Dresden unterschrieben. Seither war er damit beauftragt, die neue Spielzeit vorzubereiten. Dorny hätte allerdings in kürzester Zeit das Vertrauen von allen Beteiligten verspielt: Entscheidungen seien "unangemessen kommuniziert, die Verantwortlichen nicht eingebunden und der Betriebsfrieden dadurch nachhaltig gestört" worden - diese konkreten Gründe für die Vertragsauflösung nannte Kunstministerin Sabine von Schorlemer. Serge Dorny sollte 2014 die Nachfolge von Ulrike Hessler antreten, die im Sommer 2012 im Alter von 57 Jahren infolge einer Krebserkrankung starb. Seit der Trennung von Dorny führt der Kaufmännische Direktor Wolfgang Rothe die Geschäfte der Semperoper.
Dornys Vertrag war ursprünglich auf fünf Jahre anberaumt. Bei der Vertragsunterzeichnung 2013 freute Dorny sich auf die Zusammenarbeit mit dem Team der Semperoper und Dirigent Christian Thielemann: Gemeinsam werde man "ein neues Kapitel in der Geschichte dieses Hauses schreiben".

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