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Tag der selbst gemachten Musik Wie BR-KLASSIK-Mitarbeiter musizieren

Am 21. Juni war Tag der selbst gemachten Musik. Auch Zeit für BR-KLASSIK, sich dem Hobby Musikmachen zu widmen. Wir haben in den Reihen unserer Mitarbeiter nachgefragt, wie es mit ihrer Leidenschaft aussieht, selber ein Instrument in die Hand zu nehmen.

Ein Mann hält eine Gitarre. | Bildquelle: stock.adobe.com/sonyachny

Bildquelle: stock.adobe.com/sonyachny

Ulrich Möller-Arnsberg (Autor)

Wenn ich nicht als Journalist arbeite, spiele ich Geige. Geige ist mein Instrument. Was mich am Anfang immer so begeistert hat: In ein Irish Pub zu gehen und mit anderen Musikern, beispielsweise Gitarristen, Irish Folk zu spielen. Und so habe ich etwas ganz Lebendiges mit der Geige. Was ich am Geigenspiel so schön finde, man muss mit anderen zusammenspielen. Denn Geige alleine funktioniert nicht so wie etwa Klavier. Das ist was sehr Geselliges.

Matthias Keller (Redakteur; Moderator der Sendung "Cinema")

Nach einem jeweils abgeschlossenen Klavier- und Kirchenmusikstudium entschied ich mich irgendwann, zum Radio zu gehen. Nicht, weil mich das Klavier oder die Orgel langweilten, sondern weil mich dieses Medium und seine technischen Möglichkeiten reizten, etwas von der eigenen Faszination weiterzugeben. Das ist bis heute so geblieben und es gibt sicher nicht wenige Menschen, die mich um diesen Job beneiden: den ganzen Tag Musik hören, interessante Künstler persönlich treffen und in die tollsten Konzerte erleben können. Die Frage war am Anfang nur, wie sich eine solche Tätigkeit mit den eigenen musikalischen Ambitionen würde vereinbaren lassen. Würde ich, abgesehen von der erforderlichen Zeit, noch die Energie aufbringen, regelmäßig selbst zu musizieren, zu üben? Oder würde mich der tägliche Umgang mit den Stars der Szene und perfekt produzierten Tonträgern irgendwann derart frustrieren, dass ich selbst keinen Ton mehr herausbrächte?

Wissenschaftliche Erkenntnisse übers Musikmachen

Beim Musikmachen, aber auch schon beim Hören, vollbringt das Gehirn Höchstleistungen. Hirnregionen verbinden sich. Vor allem im Bereich Gedächtnistraining, Aufmerksamkeit und Motorik führt deshalb Therapie mit Musik oft zu schnelleren Erfolgen. Aber sie bewirkt diese positiven Effekte auch im ganz normalen Alltag. Nicht zu vergessen: die Stimmung. Denn Musizieren belebt und schafft bestenfalls positive Emotionen. Das klappt natürlich am besten mit der Lieblingsmusik.

Inzwischen ist es so: Ich spiele jeden Tag, wenn auch nicht mehr acht Stunden wie zu Studienzeiten. Aber ich habe, dank meiner Lehrer, ein ziemlich effektives System beim Üben. Und vor einigen Jahren habe ich mir einen Digitalflügel zugelegt mit einer echten Konzertflügel-Tastatur und der Möglichkeit, zu jeder erdenklichen Tag- und Nachtzeit auch mit Kopfhörer zu spielen. Auf diese Weise wurden inzwischen sogar einige CD-Projekte realisiert und demnächst steht wieder mal ein kleines Hauskonzert an. Kammermusik und das Begleiten von Sängern bleibt auch immer wichtig. Und die Entscheidung zwischen Klavier oder Orgel richtet sich dabei nach den anstehenden Projekten - und den jahreszeitlichen Temperaturen.

Annika Täuschel (Redakteurin; Moderatorin)

Ich singe leidenschaftlich gern – und ständig und gerne laut. Und auch im Studio immer dann, wenn ich nichts zu moderieren habe und die Musik gerade läuft. Sei es Dvořáks "Aus der neuen Welt" oder die Kings Singers – völlig egal. Dann drehe ich die Boxen laut und singe aus vollem Herzen mit. Erstens kann ich gar nicht anders: Weil die Musik so toll ist. Und zweitens – witzigerweise – erspare ich mir dann auch noch alle Stimmübungen, die man machen sollte, damit beim Sprechen die Stimme sitzt. Das kommt dann alles automatisch.

Alex Naumann (Autor; Moderator der Sendung "Do Re Mikro")

Ich spiele seit über 30 Jahren Gitarre. Das kann ich auch als Moderator von "Do Re Mikro" (der Kindersendung von BR-KLASSIK) gut gebrauchen, wenn ich den Unterschied zwischen Dur und Moll erklären möchte. Und außerdem mache ich mit meiner Kollegin Uta Sailer zusammen Jazz-Konzerte für Kinder. Und wenn ich selber Gitarre spiele, bin ich eins mit der Gitarre und der Musik, die Gitarre spielt fast von alleine. Ein Moment, wo ich am meisten bei mir selbst bin.

Christopher Mann (Producer; Moderator und Sprecher)

Ursprünglich habe ich Posaune studiert. Bin also aus der letzten Reihe des Orchesters nach vorne ans Mikrofon. Und die Posaune "ent"-professionalisiere ich momentan. Aber immer, wenn ein Kumpel heiratet, dann improvisiere ich über irgendetwas - da kann man diesen Raum füllen. Wenn man will, kann man aber auch jemand an die Wand spielen: Es geht einfach um dieses Körpergefühl, mit oder in diesem Instrument aufzugehen.

Andrea Eberhart (Tontechnikerin)

Wenn ich nicht für BR-KLASSIK Musik aus der "Konserve" spiele, mache ich zuhause Musik mit einer Tin Whistle. Das ist eine kleine irische Flöte, die ursprünglich mal aus Blech war. Heutzutage gibt es sie auch aus Holz. Ich kann ganz frei selber bestimmen, was ich an Musik spielen möchte. Und es ist für mich eine Herausforderung, die gewohnten Pfade zu verlassen. Und es echt klingen zu lassen: wie in Irland. Und ich freu' mich drüber, wenn ich es gemeistert habe.

Sendung: "Allegro" am 21. Juni 2019 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK.

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