BR-KLASSIK

Inhalt

Kirill Petrenko | Bildquelle: Wilfried Hösl

Bildquelle: Wilfried Hösl

Freitag, 01.05.2020 11:00 Uhr

Berlin, Philharmonie

30. Europakonzert Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko und Christiane Karg

Angesichts der weltweiten Corona-Krise findet das 30. Europakonzert der Berliner Philharmoniker unter außerordentlichen Umständen ohne Publikum statt: Kirill Petrenko dirigiert in der leeren Berliner Philharmonie ein kammermusikalisch entschlacktes Programm mit fünfzehn Orchestermitgliedern - unter anderem mit Mahlers Vierten und der Sopranistin Christiane Karg.

Die Berliner Philharmoniker sind ein traditionsreiches Orchester, gegründet am 1. Mai 1882. Und eine schöne Tradition ist ihr alljährlich am Maifeiertag in einer anderen Metropole ausgerichtetes Europakonzert. 1991 dirigierte der damalige Chef Claudio Abbado das erste Europakonzert in Prag, um "einen kulturellen Akzent im sich neu ordnenden Europa" zu setzen. Die Thematik ist aktueller denn je - wie fragil die europäische Idee ist, zeigt der Brexit.

Angesichts der weltweiten Corona-Krise findet das 30. Europakonzert der Berliner Philharmoniker unter außerordentlichen Umständen ohne Publikum statt: Kirill Petrenko wird in der leeren Berliner Philharmonie ein kammermusikalisch entschlacktes Programm dirigieren - immerhin fünfzehn Orchestermitglieder dürfen laut Behörden-Zusage auf dem Podium sitzen. Ein ungewohnter Anblick, der vielleicht Schule machen wird. Mit seinem Geisterkonzert setzt Petrenko ein starkes Zeichen der Solidarität - mit von der Krankheit Betroffenen, aber vor allem für die brachliegende, existenzbedrohte Musikszene.

Die Matinée leitet Petrenko mit dem mystischen Kultstück "Fratres" von Arvo Pärt ein, der im Herbst 85 wird. György Ligetis avancierte Streicherstudie "Ramifications - Verästelungen" und Samuel Barbers berühmtes "Adagio for Strings" folgen. Bevor - wie für Tel Aviv geplant - mit der vorgesehenen Solistin Christiane Karg Gustav Mahlers Vierte Symphonie das Europakonzert 2020 beschließt. Allerdings in der Bearbeitung für Kammerensemble, die der Schönberg-Schüler Erwin Stein für dessen Wiener "Verein für musikalische Privataufführungen" 1921 erstellt hat.

Mitwirkende

Die Stimmen und deren Besetzung
Christiane Karg Sopran
Berliner Philharmoniker
 
Dirigent Kirill Petrenko

Programm

Die Werke und deren Komponisten
Arvo Pärt "Fratres"
György Ligeti "Ramifications"
Samuel Barber "Adagio for Strings"
Gustav Mahler/Erwin Stein Symphonie Nr. 4 G-Dur

Empfehlungen

    AV-Player