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Samstag, 16.05.2020

16:15 bis 17:00 Uhr

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Elba | Bildquelle: Francesca Giannini

Bildquelle: Francesca Giannini

natur exclusiv

Wildes Elba

Massentourismus und Unberührtheit – ein Ökosystem zwischen zwei Extremen ist sehr selten. Die toskanische Insel Elba ist historisch bedingt ein solcher Ort. Francesca Giannini, Biologin beim Nationalpark Elba und gebürtige Elbanerin hat ihr Leben dem Kampf für die Natur ihrer Inseln gewidmet.

Mitwirkende

 
Redaktion Ulrike Lovett
Trotz ihrer touristischen Erschließung hat die Insel Elba eine wilde, naturbelassene Seite, die im Mittelmeerraum ihresgleichen sucht. Gründe dafür sind die frühe Errichtung eines Nationalparks, die natürliche Unzugänglichkeit der steilen Küsten und des bergigen Hinterlandes und das unermüdliche Ringen engagierter Naturschützer. Bis heute sind große Teile Elbas unbewohnt. Inzwischen umfasst der Nationalpark über 50 Prozent der Fläche Elbas. Die größte Insel des toskanischen Archipels ist deshalb während der Vogelwanderung wichtige Raststation für die kleinen Zugvögel und für die großen Greifvögel auf ihrem Weg von und nach Afrika. Schmetterlinge und Insekten schwärmen aus, wenn im Frühjahr die blumenreiche Macchia die Hänge in ein buntes Farbenspiel taucht.
Diese Welt und ihre Bewohner will Francesca Giannini schützen. Die Biologin ist auf der Insel Elba geboren und kämpft an allen Fronten für den Erhalt der toskanischen Inseln. So etwa richten die auf Elba eingeschleppten Wildschweine und Mufflons in der einzigartigen Fauna viele Schäden an. Dank Francesca Giannini wurden strenge Verbote auf der kleinen vorgelagerten ehemaligen Gefängnis-Insel Pianosa durchgesetzt. Mit Erfolg: Hier ist die höchste Dichte Italiens von Zugvögeln auf dieser Afrikaroute und hier leben Arten wie ein genetisch einzigartiger Urhase. Wiedehopf und Bienenfresser können ungestört brüten, und auch die Bestände der vom Aussterben bedrohten Korallenmöwen und Gelbschnabel-Sturmtaucher können sich wieder erholen.

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