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Von seinen Mitgöttern verachtet, von Malern und Musikern verehrt, Pan fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden, Komponisten wie Bach, Rousell und Debussy setzen ihm und seinem römischen Pendant Faun musikalische Denkmäler.
"Nach der Flöte des Fauns atmet die europäische Musik anders.“
Pierre Boulez über Claude Debussys "Prélude à l'après-midi d'un faune“
Sein Gestank war ohrenbetäubend und er stellte jeder Göttin, Nymphe oder Syrinx nach, die ihm über den Weg lief. Meistens endeten seine Avancen in panischen Fluchtversuchen, kaum ein weibliches Wesen fühlte sich von ihm angezogen. Für den schmierigen Pan ein frustrierender Zustand, den er durch das Spielen auf seiner Flöte zu kompensieren versuchte.
Pan, ein Frauenunterdrücker, der sein Ventil in der Musik findet? In Zeiten von #MeToo wird das Bild des ewig lüsternen Mannes in ein neues Licht gerückt.
Agnes von Einem und Dorothee Binding gehen der Frage nach, welche Auswirkungen die #MeToo- Debatte auf die Klassische Musik hat, auf Pans Spuren und ganz aktuell im Gespräch mit der österreichischen Sängerin Elisabeth Kulman, die als eine der ersten europäischen Künstlerinnen öffentlich Stellung zu dem Thema bezog.