Bildquelle: © ingemandos
Eine untergegangene Welt, erweckt zu neuem Leben: Jiddische Lieder aus Osteuropa, die in den 1920er und 1930er Jahren auf Wachswalzen-Phonographen aufgenommen wurden und in Archiven den Terror des Stalinismus und des Zweiten Weltkriegs überdauert haben. Nun sind die Originalstimmen aus der Ukraine oder der Bukowina wieder zu erleben als berührende Begegnung mit der Vergangenheit: "Oves - Resonance of the Past" - also "Widerhall der Vergangenheit" -, so hat das Hamburger Trio WAKS seine jüngste CD genannt. Die "oves", das sind die jiddischen Lieder der Vorfahren. Nun erklingen sie wieder für die Nachfahren, was bei diesem einzigartigen CD-Projekt wörtlich gemeint ist. Denn das Trio und die Sängerin Inge Mandos haben einige direkte Nachfahren dieser Wachswalzen-Sänger tatsächlich aufgespürt, in Israel und Australien. Und so einen sehr persönlichen Nachhall auf diese vergessenen Melodien mit Klavier, Akkordeon und Geige gestalten können. Das reicht von kreativen Neuvertonungen bis zum "Zusammensingen" mit den historischen Stimmen.
Susanne Schmerda hat Inge Mandos in Hamburg besucht und zu ihrem Singen mit den Vorfahren befragt.