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„Abschied von einer Stimme: von einem glockenhellen, schwerelosen Klang, der uns immer durch atemberaubende Brillanz in Staunen versetzen konnte. Abschied aber auch von einem Menschen, der diese Traumstimme niemals dazu eingesetzt hat, uns durch technische Zauberkunststückchen zu verblüffen. Rita Streich versenkte sich so in jene Partien, die dem leichten Charakter ihrer Stimme entsprachen, dass sie dem scheinbar Gehaltlosen tatsächlich 'unerhörte' Facetten abgewann. Eine kluge Sängerin, eine hinreißende Liedinterpretin, die aber auch ungeheuer komisch und witzig zu sein verstand.“
So formulierte der österreichische Musikkritiker Wilhelm Sincovicz im März 1987 seinen Nachruf auf eine Sängerin, die auch als „Wiener Nachtigall“ gefeiert wurde; eine Sopranistin, die am vergangenen Freitag 100 Jahre alt geworden wäre und an die wir heute in "con passione" mit einigen ihrer Paraderollen erinnern wollen: Rita Streich.