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Seit fast 60 Jahren ist Zubin Mehta dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks freundschaftlich verbunden: 1962, mit 26 Jahren gab Mehta sein Debüt bei der musica viva, zuletzt hat er das Gedenkkonzert für Mariss Jansons geleitet. Am 15. Januar 2020 war das - gut ein Jahr später kehrt der bald 85-jährige Mehta ans Pult des Symphonieorchesters zurück. Und ehrt das Gedenken an den verstorbenen Chefdirigenten durch eine sehr persönliche Geste: Zum Auftakt lässt Mehta den Chor des Bayerischen Rundfunks die beiden innigen Marien-Gesänge aus den "Quattro pezzi sacri" von Giuseppe Verdi intonieren - in schlichtem, reinem A cappella-Gesang. Mit dem Symphonieorchester realisiert Mehta dann eine liebevolle Hommage an die Wiener Klassik. Denn auch Schuberts Dritte Symphonie ist von den großen Vorbildern inspiriert - wie Haydns Londoner Symphonie mit dem Beinamen "The Miracle" steht Schuberts Jugendwerk in heiterem D-Dur und beginnt mit einer langsamen Einleitung. Zwischen Haydn und Schubert spielt die junge norwegische Geigerin Vilde Frang das fünfte und letzte Violinkonzert von Mozart, in seinem formalen Einfallsreichtum und seiner erstaunlichen Ausdruckstiefe sein reifstes.