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Man hat ihn den "Dichter des Dämonischen" genannt und Charles Baudelaire selbst verstand dieses Attribut bestens zu bedienen: "Ich habe Schmutz geknetet und habe ihn in Gold verwandelt" - lautete das Credo des Franzosen, der am 9. April 1821 in Paris geboren wurde und dort am 31. August 1867 mit 46 Jahren starb. In seinen Gedichten beschrieb er die Daseinsentfremdung des Großstadtmenschen, seinen Überdruss, Ennui und Widerwillen. Damit fing der französische Dichter, der selbst schon als Kind unter Einsamkeit und melancholischer Schwere litt, das Lebensgefühl seiner Zeit ein, die "bleierne Langeweile des Alltags", wie er es beschrieb, und wurde zum Begründer der modernen europäischen Lyrik.
Von Arthur Rimbaud bis Stéphane Mallarmés reichte sein Einfluss, und Komponisten von Claude Debussy bis Alban Berg ließen sich in die künstlichen Paradiese seiner Opiumträume entführen, mit denen Charles Baudelaire einen Kosmos des Bizarren und Bösen, des Hässlichen und Anstößigen schuf. Sein Gedichtband "Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen" brachte ihm ein Gerichtsverfahren ein wegen Verletzung der öffentlichen Moral. Für den Dichter war sein lyrisches Opus Magnum, in dem er auch die Schrecken der Urbanisierung und die Verarmung der Massen benannte, ein Gegenentwurf zur bürgerlichen Kunstauffassung.
Uhrzeit | Werk/Titel | Komponist/Interpret |
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13:05 | L'invitation au voyage | Henri Duparc (1848-1933) / Kozena; Deutsches Symphonie-Orchester Berlin; Ticciati |
13:12 | Les Hiboux | Deodat de Severac (1872-1921) / Francois Le Roux; Graham Johnson |
13:16 | aus: Cinq melodies, op. 29 | Joseph Jongen (1873-1953) / Lefilliatre; Oxalys |
13:20 | La vie antérieure | Henri Duparc (1848-1933) / Elsa Dreisig; Jonathan Ware |
13:25 | Der Wein | Alban Berg (1885-1935) / Norman; New York Philharmonic Orchestra; Boulez |
13:30 | Hymne G-Dur, op. 7 Nr. 2 | Gabriel Faure (1845-1924) / Gerard Souzay; Dalton Baldwin |
13:33 | La rançon. Lied c-Moll, op. 8 Nr. 2 | Gabriel Faure (1845-1924) / Gerard Souzay; Dalton Baldwin |
13:36 | Cinq poèmes de Charles Baudelaire | Claude Debussy (1862-1918) / Karg; Bamberger Symphoniker; Afkham |