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Wann hat Frankreich zuletzt einen solchen Tenor hervorgebracht? Einen Sänger mit solch erlesener Timbrequalität, solch leuchtender Höhe, solch exquisiter Phrasierungslust wie bei Benjamin Bernheim? Er ist seit einiger Zeit in Hauptrollen des lyrischen Fachs an renommierten Opernbühnen zu Gast und prüft Gesangsfreaks auf ihre Begeisterungsfähigkeit. Und auch wenn ihm Partien wie Donizettis Nemorino über Verdis Alfredo bis zu Puccinis Rodolfo mit bewundernswerter Gelassenheit über die Stimmlippen kommen, hörbar am wohlsten fühlt er sich im muttersprachlichen Repertoire - bei Gounod zum Beispiel. An der Opéra Bastille seiner Heimatstadt Paris brillierte Bernheim als Faust. Und die albanische Sopranistin Ermonela Jaho setzte an seiner Seite ganz eigene Akzente als Marguerite. Da zudem mit Lorenzo Viotti ein fabelhafter Dirigent am Pult stand, ist dieser Mitschnitt vom März 2021 ein echtes Highlight für alle Freunde des "unmöglichen Kunstwerks" namens Oper.