Bildquelle: © Das Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde
Das oberbayerische Greifenberg ist eine beschauliche Gemeinde am Ammersee. Und ausgerechnet dort - unter der Adresse "Am Krautgarten" - befindet sich ein Institut, das mit internationalen Universitäten, Museen und Forschungseinrichtungen kooperiert. Seine zentrale Aufgabe ist die Analyse und Rekonstruktion historischer Tasteninstrumente. Gründer und Spiritus Rector ist der gelernte Orgelbauer Helmut Balk, der die fraglichen Instrumente als "Denkmale der Vergangenheit" mit großem Erkenntnispotential betrachtet. Folglich geht es nicht um eine Restauration, bei der unweigerlich wertvolle Substanz zerstört würde, sondern um die behutsame Dokumentation. Sie liefert die exakten Daten für einen Nachbau, der statt des Originals gespielt werden und somit wertvolle Erkenntnisse für das musikalische Stil- und Klangempfinden der Zeit ermöglichen kann. "Experimentelle Archäologie" so nennt Balk das Verfahren seiner Werkstatt, in der Hobelspäne auf Computer, historische Tastenbauwerkzeuge auf High-Tech- Messinstrumente treffen. Und spannende Konzerte stattfinden! Alexandra Maria Dielitz hat den außerordentlichen Ort besucht.