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Schifferklavier, Quetschkommode, Wunderkasten: Viele Namen trägt das Akkordeon. Es lässt die Menschen tanzen in Argentinien, Brasilien, Finnland, Frankreich, Louisiana, sowie in verschiedenen Ländern Afrikas. „Liebe auf den ersten Blick“ sei es für Vincent Peirani nicht gewesen, zunächst hing sein Herz am Schlagzeug. Neugierig bewegt sich der 1980 in Nizza geborene Franzose in einem großen musikalischen Radius - spielt klassische Werke, swingende Jazz-Standards und sogar leidenschaftlich gern Rockmusik. Der faltige Wunderkasten ist ein „global player“. Stefan Hussong entdeckte die Vielseitigkeit dieses Instruments schon vor langer Zeit für sich. Er besitzt ein großes Gespür für Phrasierung und Melodiebögen; dies vermittelt sich sofort, wenn er Musik der europäischen Frühklassik interpretiert, etwa die des Spaniers Antonio Soler (1729-1783). Seit über 30 Jahren bildet der Professor an der Musikhochschule in Würzburg junge Musikerinnen und Musiker auf diesem Instrument aus. Als Interpret zeitgenössischer Werke ist Stefan Hussong sehr gefragt, für ihn entstanden zahlreiche Stücke, die er zum ersten Mal aufführte.
„Virtuosität und Seele. Der Blasebalg, der in die Welt hinauszog.“ Längst hat sich das Akkordeon aus den Hinterzimmern verrauchter Kneipen in die internationalen Konzertsäle gespielt. In der Stunde vor Mitternacht stellt Beatrix Gillmann dessen Vielseitigkeit in den Mittelpunkt.