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Das Wort "Schweineorgel" wird ihm definitiv nicht gerecht: dem Akkordeon.
Diesem Hybrid aus Mundorgel und Maultrommel.
In seinen Grundzügen wird das Akkordeon vermutlich 1829 vom Österreichischen Klavier- und Orgelbauer Cyrill Demian erfunden. Seine Wurzeln reichen da aber bereits bis auf die 3000 Jahre alte chinesische Mundorgel "sheng" zurück.
Bei uns in Deutschland wird das Akkordeon innerhalb weniger Jahrzehnte sehr beliebt. So arbeiten in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts rund 7000 Menschen in der Harmonikaindustrie. Kein Wunder, dass 1927 der Instrumentenhersteller Hohner schließlich das erste Akkordeonorchester der Welt in Trossingen gründet.
Seit 1977 kann man auch in Maisach bei München ein solches Ensemble entdecken. Auf dem letzten Bayerischen Orchesterwettbewerb wurde es mit dem Sonderpreis des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet, einer Studioproduktion. Daraus ist eine CD entstanden. "Dances" heißt sie. Am 10. Juni kommt sie auf den Markt.
Und ganz im Geiste des "Ur-Orchesters", dessen Wortursprung im altgriechischen liegt und dort den halbrunden Tanzplatz vor der Bühne eines Theaters bezeichnet, haben die Oberbayern im Studio Tänze der Akkordeonliteratur auf eine virtuose, konzertantere Art eingespielt: u.a. den "Danse Macabre", die "Danzón Nr. 2", die "Irish Suite" und den "Bulgarian Dance".
Franziskus Büscher hat sich deswegen in seiner Sendung eine Tanzpartnerin und einen Tanzpartner gesucht. Er spricht mit dem Leiter Florian Lang und seiner Dirigenten-Kollegin Heike Tolksdorf unter anderem auch über die Seele dieses Handzuginstrumentes, dass umgangssprachlich schon als Quetschkommode, Heimatluftkompressor und Schweineorgel herhalten musste…