Bildquelle: picture-alliance/dpa
In ganz Europa hat seinerzeit, im Zeitalter der Aufklärung, ein Gerichtsprozess Aufsehen erregt. Dabei stand Urbain Grandier im Blickpunkt, das Opfer einer politischen Intrige. Im Kern geht es schlicht um Toleranz und Intoleranz. In den 1950er Jahren brachte der britische Schriftsteller Aldous Huxley die Vorfälle in Erinnerung. "The Devils of Loudun" wurden kurz darauf durch den polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zu "Die Teufel von Loudun", einer dreiaktigen Oper (Uraufführung in Hamburg 1969). Über der Passionsgeschichte steht hier ein Motto: "Dem Teufel ist nicht zu glauben, wenn er auch die Wahrheit spricht". Die Bayerische Staatsoper präsentiert eine Neuproduktion zur Eröffnung der Münchner Opernfestspiele 2022, und damit trägt der neue Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski wieder musikalische Verantwortung am Premierenpult. Für die Neuinszenierung hat der Staatsintendant Serge Dorny den australisch-schweizerischen Regisseur Simon Stone engagiert. In Hauptrollen sind die litauische Sopranistin Aušrinė Stundytė in der Rolle der Jeanne und Jordan Shanahan als Einspringer für den erkrankten Wolfgang Koch als Urbain Grandier beteiligt (Schauspieler Robert Dölle übernimmt szenisch). BR-Klassik überträgt die Premiere in Radio und Videolivestream.