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Samstag, 10.09.2022

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Europatage der Musik Altötting 2022 | Bildquelle: Franziskus Büscher

Bildquelle: Franziskus Büscher

Die Europatage der Musik in Altötting – Musizieren für die Einheit Europas

Ausschnitte aus dem Festkonzert vom 2. Juli 2022

Gut 800 Laienmusikerinnen und Laienmusiker musizierten vom 01. bis 03. Juli in Altötting für den Frieden und für die Einheit Europas, darunter auch fünf angehende Profis aus dem Jugendsymphonieorchester der Ukraine. Sie wollten auch aus dem oberbayerischen Marienwallfahrtsort eine musikalische Botschaft aus ihrer vom Krieg gezeichneten Heimat aussenden.

Gerade in diesem Jahr ist es wichtiger denn je, über die Musik mehr Verständnis füreinander zu zeigen und damit auch die notwendige Sensibilität für ein friedliches Miteinander zu schaffen. Die Europatage der Musik verfolgen dieses Ziel schon seit mehr als 35 Jahren. Am Anfang standen dabei die Beziehungen zu Ensembles jenseits der Eisernen Vorhangs im Vordergrund, heute geht es vor allem darum,

„im gemeinsamen Musizieren verschiedener Nationalitäten die Errungenschaften eines vereinten und friedlichen Europas zu feiern und zu festigen.“

Mit 5 Ensembles stellte das Festkonzert um 18.30 Uhr im Kultur- und Kongressforum das europäische Miteinander noch einmal konzentriert in den Focus. Im Konzertchor der Schule für Chorkunst München singen Kinder aus gut 12 Nationen, darunter auch aus Russland, Belarus und der Ukraine internationale Volkslieder. Die Berufsfachschule Altötting präsentierte sich mit solistischen Gesangsbeiträgen aus Klassik und Operette, während das Trio "Cu' j'òcchi de 'na vò" aus dem italienischen Loreto den Charme seiner Heimatregion der 'Marken' spielen lließ. Aus Fatima hatte sich die Fado-Sängerin Delfina Henriques angekündigt.

Besondere Aufmerksamkeit verdienten aber 5 jungen Musikerinnen und Musiker aus dem Jugendsymphonieorchester der Ukraine. Drei von ihnen leben seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine als Geflüchtete derzeit in Gera, Hannover und Lubljana. Zwei weitere haben vorher schon ein Studium in Krakau und Bratislava aufgenommen. Die über halb Europa versprengten Exilanten nehmen bis zu 12 Stunden Fahrzeit auf sich, um sich für Proben im Orchester oder in Ensembles treffen zu können. Dabei führte sie der Weg in diesem Sommer unter anderem zu Festivals in Bayreuth, Berlin, Hannover, Leipzig, Luzern und eben auch nach Altötting.
Mit Werken von Vitalij Hubarenko und Myroslav Skoryk versuchten die mehrfach mit Preisen ausgezeichnten jungen Künstler die kulturellen Werte ihrer vom Krieg gezeichneten Heimat hochzuhalten und auch den Menschen außerhalb der Ukraine zu vermitteln.

Altötting selbst lebt den Europagedanken aber nicht nur zu den Europatagen der Musik. Seit 25 Jahren ist die oberbayerische Kreisstadt Teil der ’Shrines of Europe’, einer Arbeitsgemeinschaft aus den 7 bedeutendsten europäischen Marienwallfahrtsorten. Neben Altötting gehören diesem Netzwerk auch das italienische Loreto, das französische Lourdes, das portugiesische Fátima, Tschenstochau in Polen, Mariazell in Österreich Einsiedeln in der Schweiz an. Und aus fast allen Mitgliedsgemeinden waren auch musikalische Vertreter zu den Europatagen der Musik nach Altötting gekommen.

Stephan Ametsbichler stellt einige von Ihnen mit Ihren Beiträgen aus dem Festkonzert vom 02. Juli vor.

mit portugiesischen Fados aus Fatima, italienischen Sehnsuchtsmelodien aus Loreto und Werken der ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk und Vitaliy Hubarenko.

Vorgestellt von Stephan Ametsbichler

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