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Als wär's ein Kinderspiel: Paul Schöffler wechselte sein Ausdrucksspektrum vom Lyrischen zum Dramatischen - ganz nach Bedarf. Der 1897 geborene Dresdner bewährte sich in den verschiedensten Rollen für Bass und Bassbariton. Wichtige Opern-Uraufführungen waren für ihn Ferruccio Busonis "Doktor Faust", "Cardillac" von Paul Hindemith und "Die Liebe der Danae" von Richard Strauss. In seiner langen Karriere erlebte man Paul Schöffler aber nicht nur als Opernsänger, der sich gegenüber mächtig auftrumpfenden Orchestern behaupten musste. Neben Wagners Holländer, Wotan und Sachs, neben Verdis Jago und Puccinis Scarpia standen für den Mann mit der flexiblen Prachtstimme jederzeit auch Figuren Mozarts. Schließlich gehörte Schöffler dem legendären Wiener Mozart-Ensemble an, das sich zwischen 1945 und 1955 im Theater an der Wien zusammenfand (solange die Wiener Staatsoper geschlossen war). Den Grafen Almaviva in "Le nozze di Figaro", Don Giovanni oder Don Alfonso in "Così fan tutte" formte dieser Interpret zu gebieterischen Charakteren. Neben Wien und Salzburg gehörten Bayreuth und New York zu seinen zentralen Wirkungsstätten. Zum 125. Geburtstag erinnert "con passione" an den großen Sänger.