Bildquelle: Andreas Herzau
Er selbst bezeichnete sich als „schillernden Urwaldvogel vom Amazonas“, in die Musikgeschichte ging er als der bedeutendste brasilianische Komponist des 20. Jahrhunderts ein: Heitor Villa-Lobos, ein Nationalklassiker, der Mythos und Geschichte seiner Heimat, den Stimmungen und Ansichten ihrer Landschaften authentischen musikalischen Ausdruck verlieh. Bezeichnenderweise trägt eines seiner Werke den Namen jenes Flusses, der größtenteils durch Brasilien strömt - der Amazonas. Bei den Bamberger Symphonikern stand die gleichnamige, in vielen bunten, zum Teil grellen Klangfarben schillernde Symphonische Dichtung Mitte Oktober auf dem Programm. Zu Gast am Pult war der Spanier Juanjo Mena, ehemaliger Celibidache-Schüler, Ex-Chefdirigent der BBC Philharmonic und derzeit Künstlerischer Leiter des Cincinnati May Festival. Außerdem dirigierte er mit der „jazzigen“ Ballettmusik „La Création du Monde“ eines der beliebtesten und bekanntesten Werke von Darius Milhaud sowie ein Frühwerk von Claude Debussy - die durch Botticellis Gemälde „Primavera“ (Der Frühling) inspirierte Suite symphonique „Printemps“. Den konzertanten Höhepunkt des Abends brachte ein Werk von Johannes Brahms, das als sein letztes Solokonzert und als sein letztes Stück mit Beteiligung des Orchesters überhaupt einen krönenden Abschluss seines Schaffens markiert - das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester, das wegen seiner beiden Solo-Instrumente auch kurz „Doppelkonzert“ genannt wird. Das „Doppel“ spielten zwei Solo-Stars, die beide in München geboren wurden und heute längst in den Konzertsälen der Welt zu Hause sind - die Geigerin Julia Fischer und der Cellist Daniel Müller-Schott.