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Mit großem Bedauern musste Zubin Mehta die Leitung zweier Konzertwochen sowie der anschließenden Spanien-Tournee mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks aufgrund eines akuten Erschöpfungszustands kurzfristig abgeben. Als Retter in der Not springt wie bereits 2018 beim BRSO nun erneut James Gaffigan am Pult ein und übernimmt die erste Konzertwoche samt den von Mehta geplanten Programmen. 1979 in New York geboren und an renommierten amerikanischen Hochschulen ausgebildet, sammelte Gaffigan als Assistent von Franz Welser-Möst beim Cleveland Orchestra sowie von Michael Tilson Thomas beim San Francisco Symphony Orchestra weitere Erfahrung. Nach einer zehnjährigen Ära als Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters wird Gaffigan 2023 neuer Generalmusikdirektor der Komischen Oper Berlin. Derzeit ist er Musikchef im spektakulären, von Santiago Calatrava entworfenen Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia.
Am Freitagabend präsentiert Gaffigan mit "Also sprach Zarathustra" eine der populärsten Tondichtungen von Richard Strauss, die weit mehr zu bieten hat als die berühmte Anfangs-Fanfare, nämlich eine tönende Nietzsche-Hommage mit verklärendem Schluss. Davor gibt es eine Wiederbegegenung mit dem erst 28-jährigen Seong-Jin Cho, dem neuen Klavierstar aus Südkorea, der bereits 2018 bei einem BRSO-Benefizkonzert für Lang Lang eingesprungen war. Nach seinem Sieg 2015 beim Warschauer Chopin-Wettbewerb wurde Cho Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon und hat dort einige hochgelobte Alben mit Musik von Mozart, Debussy und natürlich Chopin herausgebracht. Für seine Rückkehr zum BRSO hat sich Cho das Dritte Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow ausgesucht, das dieser 1909 für sein New York-Debüt komponiert hatte. Mit einer Spieldauer von einer Dreiviertelstunde und seiner haarsträubenden Virtuosität zählt das d-Moll-Konzert zum Anspruchsvollsten, was der "letzte Romantiker" geschaffen hat - und das will was heißen bei Rachmaninow.