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Opernkomponisten haben das Bedürfnis, Bühnenfiguren eine Gesangsstimme zu geben. Um Freude und Trauer, Glück und Liebe, Zweifel und Verwirrung einen Klang zu verleihen - hervorgerufen durch das natürlichste Instrument überhaupt. Im Fall von Richard Wagners letzter Romantischer Oper "Lohengrin" führt das zur Reflexion unkartierter Regionen zwischen den Geschlechtern: Kann eine Partnerschaft funktionieren, wenn die Frau vom Mann so gut wie nichts weiß? Aber nein, sagt Wagner, und macht daraus ein musikalisches Drama, das er sein "allertragischstes Gedicht" nennt. Die letzte Münchner Neuproduktion des "Lohengrin" kam 2009 mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros heraus. Diesmal geht der als Gralsritter seit Jahren vielbeschäftigte Klaus Florian Vogt mit einer eher unbekannten Kollegin an den Start: der südafrikanischen Sopranistin Johanni van Oostrum. Die als "Chef-Stück" geltende Oper wird keineswegs vom Generalmusikdirektor des Hauses, Vladimir Jurowski, einstudiert, sondern von François-Xavier Roth. Er kennt das Bayerische Staatsorchester zwar von einem früheren Akademiekonzert, leitet jetzt aber erstmals eine Opernproduktion im Nationaltheater. Sein Hausdebüt gibt der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó. BR-KLASSIK überträgt die Premiere am Vorabend des 2. Advent live in Radio und Videolivestream.