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Ein gewisser Doktor Falke ist nach einem Maskenball, als Fledermaus verkleidet, von seinem Freund Eisenstein betrunken dem Spott der Stadt preisgegeben worden. Jetzt fädelt er selbst eine turbulente Intrige ein, um seinerseits Eisenstein bloßzustellen. Die Handlung der 1874 im Theater an der Wien uraufgeführten Operette "Die Fledermaus" mag man läppisch finden. Die Musik aber nimmt das Publikum von den ersten drei Tönen der Ouvertüre an gefangen - durch immer neue, raffinierte Einfälle. Mehrere Gesangsnummern wurden sehr populär: vom Couplet "Mein Herr Marquis" bis zum Csárdás "Klänge der Heimat". Carlos Kleibers Aufnahme aus dem Jahr 1975 entfaltet enormen Elan, gewährt Einblicke in musikalische Tiefen und menschliche Untiefen. Mit dem Bayerischen Staatsorchester setzt der legendäre Taktstockmagier gezielt auf Effekt. Mit den Sängerinnen und Sängern bietet er noble Unterhaltung. Im Fokus stehen die beiden Damen in fröhlichem Wettstreit um unsere Gunst: Julia Varady als Rosalinde und Lucia Popp als Adele. Für Gesprächsstoff sorgt hingegen der eigensinnig falsettierende Orlofsky des Bassisten Iwan Rebroff, der garantiert nicht nach jedermanns Geschmack ist..