BR-KLASSIK

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Dienstag, 28.02.2023

20:05 bis 22:00 Uhr

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Portrait Tabea Zimmermann | Bildquelle: Marco Borggreve

Bildquelle: Marco Borggreve

Surround BR-KLASSIK - Konzertabend der musica viva

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Symphonisches, Oratorium oder Kammermusik am Abend - von Montag bis Freitag um 20.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Giacinto Scelsi leuchtete das Obertonspektrum des Einzeltons in geradezu obsessiver Weise aus: in mächtigen Klangstrom-Kompositionen, die im Raum schwanken, wie Plasma beben und Tiefe und Dicke zu haben scheinen. Seine bahnbrechenden "Quattro pezzi per orchestra" von 1959 beschränken sich auf jeweils nur einen einzigen Ton, der mit mikrotonalen Schwankungen, Oktavtranspositionen und Obertönen abschattiert wird: klingende Säulen von unterschiedlich zusammengesetzten Spektren in schillernder Intensität, voller Dramatik und Pathos, gemischt mit meditativer Ruhe.
Das Kreisen in einem akustischen Raum ist auch ein Merkmal vieler Werke von Nikolaus Brass, in denen die musikalischen Ereignisse in einer zirkulären Ordnung präsentiert werden. Der Premiere von Brass’ "In der Farbe von Erde" für Viola, 44 Streicher und zwei Schlagzeuger folgt die Uraufführung von Hans Thomallas "… the Brent geese fly in long low wavering lines ...", der in seinen Partituren zwanglos Avantgarde-Klänge, Minimal-Passagen und geräuschhafte Klangflächen aufeinandertreffen lässt. In dem rund halbstündigen Orchesterwerk spürt der in Chicago lebende Komponist den transitorischen Spuren der Zugvögel und ihrer unerschöpflichen Energie nach: mit Musik, die in ständiger Bewegung die Gesetze der Schwerkraft auszuhebeln scheint.

Leitung: Vimbayi Kaziboni
Solistin: Tabea Zimmermann, Viola
Giacinto Scelsi: "Quattro pezzi su una nota sola"; Nikolaus Brass: "In der Farbe von Erde" (Uraufführung); Hans Thomalla: "... the Brent geese fly in long low wavering lines ..." (Uraufführung)
Aufnahme vom 17. Februar 2023 im Herkulessaal der Münchner Residenz

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