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Zum "Tag der Deutschen Einheit" gibt es eine Wiederbegegnung mit der deutschen Volksoper schlechthin: Carl Maria von Webers "Freischütz". Die Uraufführung vor 202 Jahren in Berlin galt als Ereignis von nationaler Bedeutung, mit dem Weber der deutschen romantischen Oper zum Durchbruch verhalf. Auch äußere Umstände trugen zu diesem "nationalen Ereignis" bei, denn der 18. Juni 1821 war der sechste Jahrestag der Schlacht von Waterloo, an dem die erste Opernaufführung im wiedererbauten Königlichen Schauspielhaus stattfand. Schon die programmatisch konzipierte Ouvertüre feiert den Sieg des Guten über das Böse, als konsequente Umdeutung der "Gespensterbuch"-Vorlage im christlichen Sinn. Weber greift die Form des deutschen Singspiels mit gesprochenen Dialogen auf, nicht ohne auch italienische und französische Gesangselemente wirkungsvoll zu platzieren. Welche Bedeutung der Instrumentation zukommt, nicht nur in der berühmten "Wolfsschluchtszene", ist an der Interpretation des legendären Dirigenten Carlos Kleiber nachzuvollziehen: Vor 50 Jahren kam dieses Juwel der Diskografie in Dresden zustande.