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Ihren internationalen Ruf haben die Bayreuther Festspiele auch dem Rundfunk zu verdanken. Am 18. August 1931, als das Radio eigentlich noch in den Kinderschuhen steckte, gelang der geniale technische Schritt, und Hörer in über 200 Ländern konnten "Tristan und Isolde" live am Äther verfolgen. Es war die erste weltweite Hörfunkübertragung überhaupt. Für die noch junge Radiotechnik war das ein Pionierschritt mit für damalige Verhältnisse enormem Aufwand. Erst acht Jahre zuvor, im Oktober 1923, fand die erste öffentliche deutsche Rundfunksendung aus dem Berliner Foxhaus statt. Man hatte noch keinerlei Klangerfahrung mit dem Bayreuther Gebäude. Vier Mikrofone wurden damals auf der Bühne und im Orchester installiert - bei heutigen Aufführungen sind es über 40. Eine riesige Verstärkeranlage musste in den beengten Räumen untergebracht werden. Von dieser aus verlegte die deutsche Reichspost zwei Kilometer Freileitung zum nächsten Verstärkeramt. Per Kabel und per Funk gingen die Übertragungen zu fast allen europäischen Rundfunkstationen sowie zu Stationen in Nordamerika und Afrika. Und so wurde "Tristan und Isolde" unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler erstmal live auf drei Kontinenten gehört. Daran erinnert die aktuelle Ausgabe der Sendung "con passione" ebenso wie an andere historische Tondokumente der Bayreuther Festspiele zwischen 1927 und 1967.