KlickKlack
Das Musikmagazin mit Sol Gabetta und Martin Grubinger
Sol Gabetta stellt den Zuschauerinnen und Zuschauern diesmal zwei tolle Künstlerinnen vor: die erst 20-jährige spanische Geigerin María Dueñas, die die Geigenwelt zum Staunen bringt, und die Schweizer Sängerin Regula Mühlemann, die ihr Rollendebüt als Gilda in "Rigoletto" am Theater Basel gab.
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Mit ihrer kristallklaren, sprudelnden Stimme eroberte Regula Mühlemann die besten Opernbühnen wie die Wiener Staatsoper, die Berliner Staatsoper Unter den Linden oder die Mailänder Scala. Auch in höchsten Höhen warm und anschmiegsam - Regulas lyrischer Sopran eignet sich perfekt für herausragende Mozart-Interpretationen. Mit Mozart hat die Schweizer Sopranistin große Erfolge gefeiert - zuletzt als Pamina in der "Zauberflöte" bei den Salzburger Festspielen. Jetzt schlägt die Sängerin stimmlich ein neues Kapitel auf - mit ihrem Rollendebüt am Theater Basel: als Gilda in Giuseppe Verdis Oper "Rigoletto". Damit erweitert sie ihr Stimmfach um den "dramatischen Koloratursopran".
Rigoletto ist eine der tollsten Opern überhaupt.
Die Schweizer Sängerin Regula Mühlemann bei ihrem Rollendebüt als Gilda am Baseler Theater. | Bildquelle: BR
Regula Mühlemann geht gerne Risiken mit ihrer Stimme ein, lotet die Grenzen des Machbaren aus. Einen hohen Ton richtig leise singen - kippt dann vielleicht die Stimme, oder kippt sie nicht? Solche Momente können sehr effektvoll sein, sagt Regula, und auch sehr berührend. Denn das Publikum hält jedes Mal den Atem an und fiebert mit. Und die Leute merken: Jetzt passiert etwas ganz besonderes auf der Bühne. Zusammen mit dem Regisseur Vincent Huguet lotet Regula die für sie neue Rolle aus - die beiden probieren herum, tauschen Ideen aus. Die Geschichte, die der Basler "Rigoletto" erzählt, sei in erster Linie eine Liebesgeschichte, sagt Regula: "Gilda investiert 200 Prozent in diese Liebe." Und gerade weil es ihre erste Liebe ist, weil sie sich in ihrer Jugendlichkeit sich ihr so hingibt, verstehe man das tragische Ende der Oper – Gildas Selbstmord – viel besser. Das Ergebnis am Theater Basel ist sehr überzeugend. Regula Mühlemanns Gilda berührt die Zuschauer. "In der ersten Produktion findet man eben den Charakter", sagt die Sängerin. "Und weil es meine erste Gilda ist, wird sie mir immer in Erinnerung bleiben."
"Rückhaltlos und erfreulich individuell" sei ihr Spiel, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung über María Dueñas. Für The Strad steht ihr Erfolg "außer Frage". Denn schon jetzt, mit erst 20 Jahren, hat María eine ganze Reihe von internationalen Geigenwettbewerben gewonnen.
Geboren 2002 in Granada, verliebte María Dueñas sich in die klassische Musik als ihre Eltern ihr klassische CDs vorspielten. Mit sechs Jahren bekam sie ihren ersten Geigenunterricht, schon ein Jahr später ging sie ans Konservatorium in ihrer Heimatstadt. María studierte erst in Dresden an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber. 2016 zogen sie und ihre Familie dann auf Empfehlung ihres Mentors Vladimir Spivakov nach Österreich, um der talentierten jungen Musikerin weitere Ausbildung zu ermöglichen.
In diesem Konzert sind so viele Facetten drin: die Jugend, die Tiefe und auch das Leiden.
Die Geigerin María Dueñas | Bildquelle: BR
Ende letzten Jahres unterzeichnete María Dueñas einen Exklusivvertrag bei dem renommierten Label Deutsche Grammophon. Auf ihrer Debüt-CD, die im Frühjahr herauskommt, spielt sie das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven, zusammen mit den Wiener Symphonikern und Manfred Honeck. "Ich war vom ersten Ton an begeistert", schwärmt der berühmte Dirigent über die junge Solistin. María überzeugt nicht nur mit einer atemberaubenden Vielfalt der Farben, die sie ihrem Instrument entlockt, mit ihrem technischen Können und ihrer beeindruckenden künstlerischen Reife. Sie komponiert auch selbst. Für das Beethoven-Violinkonzert hat sie eigene Kadenzen geschrieben. Ihr Stück "Farewell" für Soloklavier bekam einen Preis einem Jugend-Kompositionswettbewerb. Zu diesem Stück wurde während der Pandemie auch ein Musikvideo aufgenommen, in dem María die Hauptrolle spielt.
Zum Schluss der Sendung zeigen wir den KlickKlack-Zuschauern und Zuschaurinnen, wie Sol Gabetta Edward Elgars "Sospiri" Op. 70 in Bamberg spielt.
Sendung: "KlickKlack" am 28. Februar 2023 um 00:00 Uhr im BR Fernsehen