KlickKlack
Das Musikmagazin mit Sol Gabetta und Martin Grubinger
Sol Gabetta begrüßt ihre Zuschauerinnen und Zuschauer von ihrer Tournee durch Italien. Ihre Gäste in der Sendung sind: der virtuose Pianist Bertrand Chamayou, der phänomenale Gitarrist Antoine Boyer, der Gipsy, Jazz und Klassik beherrscht. Und außerdem: Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und der Bratschist Nils Mönkemeyer, die als Duo neuste Arrangements präsentieren.
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Wir sind unterwegs mit Sol Gabetta und Bertrand Chamayou auf ihrer Italien-Tour. Die beiden machen Stationen in Trento, Turin, Florenz und Sienna – und spielen in den schönsten Sälen, wie zum Beispiel dem Teatro dei Rinnovati in Sienna. Sol und Bertrand kennen sich schon seit über zwei Jahrzehnten – und das hört man, wenn sie zusammen musizieren.
Es ist immer wunderbar, hier in Italien zu spielen. Die Theater sind einfach toll, die Städte voller Geschichte, eine ist schöner als die andere.
Bertrand Chamayou, Pianist | Bildquelle: BR
In Deutschland ist der Name Bertrand Chamayou noch nicht sehr bekannt, obwohl der französische Pianist international renommierte Preise gewonnen hat und vielerorts sehr erfolgreich konzertiert. An der Seite seiner langjährigen Kammermusikpartnerin Sol begeistert Bertrand auch in Italien: Sehr plastisch und persönlich gestaltet er den Klavierpart, bringt sein Tasteninstrument mit fein abgestuftem Anschlag zum Singen und umrahmt feinfühlig den temperamentvollen Celloklang von Sol Gabetta.
Mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und seiner wilden musikalischen Mischung zieht der junge französische Gitarrist Antoine Boyer jeden Zuhörer sofort in seinen Bann. Wir treffen auf Antoine in einem Pariser Jazzclub. Hier spielte er zusammen mit seinen Mitmusikern. Samuelito lernte Antoine während des Studiums für klassische Gitarre am Konservatorium in Paris. Während Antoine Boyer seine Ursprünge im Gypsy Jazz hat, ist Samuelito in der Welt des Flamenco verwurzelt. Bald stellen die beiden fest, dass es eine richtig gute Idee ist, diese beiden Stile zu verbinden. Und so beginnt eine wunderbare musikalische Freundschaft. Schnell folgen erste öffentliche Konzerte in Frankreich und schon bald Einladungen auch ins benachbarte Ausland. 2016 nehmen sie am europäischen Gitarrenwettbewerb in Dresden teil und – gewinnen.
Wenn ich spiele, dann denke ich an gar nichts. Es geht mehr darum, im Hier und Jetzt zu sein.
Der Gitarrist Antoine Boyer | Bildquelle: BR
Die dritte im Bunde an diesem Abend in Paris ist die talentierte koreanische Multiinstrumentalistin Yeore Kim. Sie machte ihren Master in Jazz an der Seoul Art University, vor allem ihr Mundharmonikaspiel brachte ihr auch außerhalb Koreas Bekanntheit. Antoine Boyer lernte Yeore Kim bei einem Gypsy-Festival kennen – inzwischen sind die beiden nicht nur musikalisch ein Paar. Das junge Duo unternimmt abenteuerliche musikalische Reisen und erkundet Stilgrenzen von Jazz über Gypsy, Flamenco, Rock und Klassik.
Auf ihren jeweiligen Instrumenten gehören sie längst zu den führenden Musikern der Gegenwart: die Blockflötistin Dorothee Oberlinger und Bratscher Nils Mönkemeyer. Dorothee Oberlinger ist die Virtuosin auf dem Instrument. Das Publikum liebt sie und strömt in ihre Konzerte. Die Kritik lobt sie in höchsten Tönen und überschüttet sie mit Preisen und Auszeichnungen. Mit ihrer Spielfertigkeit und ihrem Charisma hat Dorothee Oberlinger es geschafft, die von vielen eher ungeliebte Blockflöte wieder populär zu machen.
Beim Duospiel gibt es den Dialog, die Gegenüberstellung, die Imitation, die Verschmelzung, den Kontrast – es ist wie in einem guten Gespräch
Dorothee Oberlinger und Nils Mönkemeyer | Bildquelle: BR
Nils Mönkemeyers musikalische Laufbahn begann mit der Geige, mit ihrem Klang war er aber nie richtig zufrieden. Erst beim Umstieg auf Violines große Schwester fiel endlich der Groschen. "Sie klingt tiefer, voller und auch wärmer in der Farbe", sagt Nils über die Bratsche. Als Soloinstrument war sie lange Zeit verpönt, erst in den letzten Jahrzehnten kam die Viola aus der "Schmuddelecke" heraus und glänzt nun auch im Rampenlicht der großen Bühnen. Jetzt bringen die beiden tollen Künstler eine gemeinsame CD heraus – "Dance for Two" heißt die Debüt-CD, auf der sie Musik von Hildegard von Bingen über Bach und Bartók bis hin zu John Cage präsentieren. Und sie zeigen ihre besonderen Instrumente darauf in ihrer ganzen Pracht. KlickKlack hat die beiden bei der Aufnahme begleitet.
Sendung: "KlickKlack" am 28. März 2023 um 00:00 Uhr im BR Fernsehen