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KlickKlack

Das Musikmagazin mit Sol Gabetta und Martin Grubinger

KlickKlack am 30. November 2022 Mit Sol Gabetta in Wien

Sol Gabetta begrüßt die Zuschauer*innen diesmal aus dem Wiener Konzerthaus. Hier spielte sie mit dem Oslo Philharmonic unter der Leitung von Klaus Mäkelä. Sol Gabetta stellt in der Sendung das Projekt "Eden" von Joyce DiDonato vor: Die Sängerin sucht weltweit den Kontakt zu Schulen, singt mit Kindern zusammen und spornt sie so an, einen sensiblen Zugang zu Kunst und Natur zu finden.

Cellistin Sol Gabetta bei der Aufzeichnung der KlickKlack-Moderation. | Bildquelle: BR

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Die Sängerin Joyce DiDonato und ihr Projekt "Eden"

Der Durchbruch als Opernsängerin gelang Joyce DiDonato erst spät, bis dahin hielt sie sich mit Jobs als Kellnerin über Wasser. Heute singt Joyce DiDonato auf den größten Bühnen der Welt, mit ihrer Stimme erreicht und betört sie Millionen. Doch sie singt nicht nur virtuos und ausdrucksstark, sie hat auch etwas zu sagen. Trotz ihrer zahlreichen Auftritte an der New Yorker MET, bei den Salzburger Festspielen oder in Paris findet die Sängerin noch genug Zeit für soziale Projekte. Sie besuchte beispielsweise Flüchtlingscamps in Griechenland, im Rahmen eines Musikvermittlungsprojekts arbeitete sie an einem US-amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis mit inhaftierten Straftätern. DiDonato gibt die Hoffnung nicht auf, die Welt durch Musik ein kleines Stück besser machen zu können. Oder auch "grüner" – diese Idee steht hinter ihrem neuen Projekt "Eden".

Ich denke, dass wir Kinder viel mehr unterstützen sollten, einen Zugang zu Kunst und Kultur zu bekommen und sie dadurch herausfinden können, wer sie sind.
Joyce DiDonato

Die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato probt beim OPUS KLASSIK in Berlin mit Kindern. | Bildquelle: BR Auf ihrer "Eden"-Tour tritt Joyce DiDonato mit lokalen Kinderchören auf. | Bildquelle: BR Die Hörer für die Schönheit und Fragilität unseres Planeten sensibilisieren: das möchte Joyce DiDonato mit ihrem Album erreichten. Wie sehr der Mensch schon immer Trost und Inspiration aus der Natur bezogen hat und seine Existenz als Teil eines großen Ganzen empfand, das zeigt die CD "Eden" mit Kompositionen aus fünf Jahrhunderten - von Händel bis Mahler, von Cavalli bis Wagner. "Eden" ist aber nicht nur ein wunderschön musiziertes Konzeptalbum, sondern ein weltweit mit Künstlern, Pädagogen und Umweltorganisationen vernetztes Projekt: Die Welttournee mit 45 Stationen auf fünf Kontinenten wird vor Ort jeweils durch Education-Programme und Workshops zum Thema "Musik und Natur" begleitet. Bei jedem Konzert tritt Joyce DiDonato mit einem lokalen Kinderchor auf und zu jeder Eintrittskarte gibt es Pflanzensamen - als Zeichen und Hoffnung für die Zukunft.

Der Dirigent Klaus Mäkelä – mit Sol Gabetta auf Tour

Gerade war Sol Gabetta auf einer Europa-Tournee mit dem Oslo Philharmonis Orchestra. Am Pult stand der 26-jährige Chefdirigent der Osloer, Klaus Mäkelä. Im Wiener Konzerthaus sprechen die beiden über das Cellokonzert Nr. 1 von Dmitri Schostakowitsch – von Cellistin zu Cellist, denn Klaus Mäkele ist nicht nur Dirigent, sondern beherrscht auch das Cello in Perfektion. An der Sibelius-Akademie absolvierte er neben Orchesterleitung ein Violoncello-Studium, dem sich eine Laufbahn als Orchestersolist und Kammermusiker anschloss. Für Klaus Mäkelä ist es sehr wichtig, dass er ein Orchesterinstrument selbst professionell spielen und sich dadurch besser in die Orchestermusiker hineinfühlen kann: "Mit tollen Orchestern zu arbeiten, ist immer eine Inspiration, aber es ist schon gut, hin und wieder selber zu spielen. Es ist schon ein Unterschied, ob man andere bittet etwas zu spielen, oder ob man es selbst macht."

Ich versuche so wenig wie möglich zu sprechen, ich dirigiere einfach.
Klaus Mäkelä

Der finnische Violoncellist und Dirigent Klaus Mäkelä während des KlickKlack-Interviews. | Bildquelle: BR Der Dirigent Klaus Mäkelä | Bildquelle: BR Mit seinen 26 Jahren hat Klaus Mäkelä bereits eine beeindruckende Karriere als Dirigent vorzuweisen: Seit zwei Jahren ist er Chefdirigent der Osloer Philharmoniker, im letzten Jahr übernahm er zusätzlich die künstlerische Beratung und wurde Musikdirektor des Orchestre de Paris. Außerdem ist er Erster Gastdirigent beim Schwedischen Radio-Symphonieorchester und leitet das finnische Turku Festival. Vor kurzem wurde bekannt: Klaus Mäkelä wird neuer Chefdirigent am Amsterdamer Concertgebouw – und übernimmt damit bald eines der weltbesten Orchester. "Selten war sich das Orchester so einig", meinte Jörgen van Rijen, Solo-Posaunist beim Concertgebouw und Sprecher des Entscheidungskomitees. Los geht's in Amsterdam allerdings erst 2027. Momentan hat Klaus Mäkelä noch zu viele andere Verpflichtungen.

Mozarts "Zauberflöte" in Berlin

Zum Schluss der Sendung gibt es noch einen Operntipp. Fast eine halbe Million Menschen in der ganzen Welt haben diese Inszenierung der britischen Theatertruppe "1927" und Barrie Kosky bereits gesehen, seit zehn Jahren steht sie auf den Spielplänen der Opernwelt – und hat seitdem kein bisschen von ihrer Faszination eingebüßt. Mit ihrer tollen Mischung aus Stumm- und Zeichentrickfilm zieht diese "Zauberflöte" die Zuschauer*innen auch heuer in ihren actionreichen Bahn – zu sehen im Dezember an der Komischen Oper Berlin.

Sendung: "KlickKlack" am 30. November 2022 um 00:00 Uhr im BR Fernsehen

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