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Siegfried Mauser zögert Haft hinaus Gefängnisstrafe in Österreich für Ex-Musikhochschulchef?

Mitte Januar hätte Siegfried Mauser seine Haftstrafe in der JVA Landsberg antreten müssen. Wegen sexueller Nötigung war der Ex-Präsident der Musikhochschule München zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er befindet sich aber immer noch auf freiem Fuß - in Österreich. Möglicherweise wird er die Haft nun dort absitzen.

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Sina Schuldt

Siegfried Mauser hat einen Antrag auf Strafvollstreckungsübertragung gestellt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in München am vergangenen Donnerstag mitteilte. Unabhängig davon habe die Behörde aber bereits bei ihren österreichischen Amtskollegen beantragt, die Strafvollstreckung zu übernehmen.

Derzeit keine Auslieferung an Deutschland

Mauser besitzt neben der deutschen auch die österreichische Staatsangehörigkeit. Deshalb könne ihn das Nachbarland nicht an Deutschland ausliefern, sagte die Sprecherin. Wie die BILD-Zeitung berichtet, sei nun ein Europäischer Haftbefehl gegen Mauser erlassen worden. Dazu wollte sich die Staatsanwaltschaft München I gegenüber BR-KLASSIK nicht äußern. Mit dem europäischen Haftbefehl wäre ein Auslieferungsverfahren an Deutschland möglich.

Urteil vom BGH bestätigt

Mauser hätte am 13. Januar in der Justizvollzugsanstalt Landsberg seine Haftstrafe antreten müssen, war dort aber nicht erschienen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Anfang Oktober 2019 das Urteil des Landgerichts München I bestätigt, das Mauser im Mai 2018 wegen sexueller Nötigung in drei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt hatte. Er hatte demnach eine Sängerin in seinem Büro auf das Sofa gestoßen und trotz Gegenwehr sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen.

Sendung: "Leporello" am 26. Februar 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK