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Wo geht's hier zu Beethoven? Welche Musik Ihnen Kraft gibt

Alexander Herrmann ist Klassik-Einsteiger und will als Beethoven-Botschafter von BR-KLASSIK tiefer ins Beethoven-Universum eintauchen – mit Ihrer Hilfe. Letzte Woche wollte der Sternekoch wissen, welche Stücke von Beethoven Ihnen Kraft geben in diesen von Corona geprägten Tagen.

Bildquelle: Frank Schwarz / BR

Zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens will Alexander Herrmann sein Wissen rund um den Jubilar erweitern und bittet Sie um Unterstützung. Jeden Mittwoch stellt der Starkoch eine neue Frage, um tiefer ins Beethoven-Universum einzutauchen. Hier seine dritte Frage vom 13. Mai:

Welche Beethoven-Stücke geben Ihnen Kraft in diesen Tagen?
Alexander Herrmann

Facettenreich: Messe in C-Dur

Robert Schade hat über die Facebook-Seite von BR-KLASSIK die Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven empfohlen: "Ein vielschichtiges und facettenreiches Werk voll strahlender Kraft, das leider zu sehr im Schatten der Missa solemnis steht."

Wut positiv ausgedrückt – Die Wut über den verlorenen Groschen

Gertrud Plescher-Fahnler hat durch die Corona-Pandemie die Musik von Beethoven für sich wiederentdeckt. Dadurch falle alle "selbstgebaute Hektik" von ihr ab, die Musik schütze sie sogar vor schlechten Momenten und Panik. Sie empfiehlt Beethovens Klavierstück "Die Wut über den verlorenen Groschen" und schreibt darüber: "Das Rondo a capriccio wirkt auf mich therapeutisch, lässt mich positiv Wut ausdrücken und ich fühle mich gestärkt."

Das Rondo a capriccio wirkt auf mich therapeutisch.
BR-KLASSIK-Hörerin Gertrud Plescher-Fahnler

"Beethoven rockt" in seiner Chorfantasie

Ganz schön Kraft gibt Irmgard Kunzfeld die Chorfantasie in c-Moll, op. 80. Dazu passe nicht mehr "Beethoven bewegt", schreibt sie per E-Mail, sondern "Beethoven rockt": "Wenn ich mich darauf einlasse, die Variationen über die ganze Distanz aktiv zu verfolgen, fühle ich mich hinterher innerlich gut aufgeräumt und fit für Weiteres. Allerdings ist das Hören dieses nicht sehr langen Stücks während einer Autofahrt nicht zu empfehlen, denn es könnte sein, dass man im Schlussteil mit ins Schwingen kommt - und das wäre auf oberfränkischen Straßen nicht empfehlenswert."

Ganzer Kosmos von Emotionen – die Egmont-Ouvertüre

Thomas Kram empfiehlt über die Facebook-Seite von BR-KLASSIK die "Egmont-Ouvertüre" von Beethoven und kommentiert: "Da ist ein ganzer Kosmos von Emotionen in relativ kurzer Zeit zusammengefasst. Und das Finale reißt mich jedes Mal erneut vom Hocker."

Abseits ausgetretener Pfade: Christus am Ölberge

Bevor auch BR-KLASSIK-Hörer Tobias Bär von den Corona-Maßnahmen betroffen war, probte er mit dem Vokalensemble St. Lorenz in Nürnberg Beethovens "Christus am Ölberge". Es ist Beethovens einziges Oratorium und "ein absolut faszinierendes Stück", wie Tobias Bär schreibt. "Nicht das Leiden steht dabei im Vordergrund, sondern die Selbstaufopferung Jesu als größte vorstellbare Heldentat, deswegen ist der Christus im Gegensatz zu den Oratorien vieler anderer Komponisten nicht mit einem Bass besetzt, sondern mit einem (Helden-)Tenor. Spätestens beim mächtigen Schlusschor 'Welten singen Lob und Ehre' wird die Welt da draußen mit all ihren Problemen ganz klein und man kann sich gar nicht satthören an so viel Wohlklang. Ein sehr kraftvolles Stück, auch und gerade für die momentane Zeit."

Man kann sich gar nicht satthören an so viel Wohlklang.
BR-KLASSIK-Hörer Tobias Bär