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Der Pianist Kirill Gerstein Debüt beim BR-Symphonieorchester

Kirill Gerstein gilt als vielseitigster Musiker der Gegenwart. Besonders hervorstechend ist sein überaus großes Repertoire. Diese Vielseitigkeit macht Gerstein zum idealen Interpreten der 2. Symphonie von Leonard Bernstein „The Age of Anxiety“ in der das Klavier einen Soloteil im Jazz-Stil bewältigen muss.

Kirill Gerstein | Bildquelle: Marco Borggreve

Bildquelle: Marco Borggreve

Der 1979 geborene Pianist begann im Kindesalter sich selbst das Jazzspielen beizubringen, während er Aufnahmen aus der Plattensammlung seiner Eltern hörte. Nebenbei besuchte er eine Musikschule für begabte Kinder, wo er sich mit Klassischer Musik beschäftigte. Während eines Festivals in der ehemaligen Sowjetunion wurde der amerikanische Jazz-Vibraphonist Gary Burton auf ihn aufmerksam und verhalf dem jungen Musiker zu einem Platz am renommierten Berklee College of Music in Boston. Dort wurde Kirill Gerstein mit 14 Jahren der jüngste je dort eingeschriebene Student für Jazz-Klavier.

Zahlreiche Preise

Dennoch verlor er nie die Klassische Musik aus den Augen. Er begann, nach Abschluss seines Studiums in Boston, bei Solomon Mikowsky an der Manhattan School of Music zu studieren und absolvierte mit 20 Jahren den Bachelor und den Master. Bei Dmitri Bashkirov in Madrid und bei Ferenc Rados in Budapest rundete er seine Ausbildung ab. Wichtige Preise ergänzen sein Künstlerprofil: 2001 gewann er den Arthur Rubinstein Klavierwettbewerb in Tel Aviv, und ein Jahr später folgte der Gilmore Young Artist Award. Als sechster Preisträger überhaupt konnte Kirill Gerstein 2010 den begehrten Gilmore Artist Award entgegennehmen: ein Preis, der nach längerer Beobachtung der Konzertauftritte vergeben wird und bisher erst wenigen Künstlern verliehen wurde. Seitdem gilt er als spannendster und vielseitigster Musiker der Gegenwart. Im gleichen Jahr wurde Gerstein außerdem mit den Avery Fisher Grant geehrt.

Seine Aufnahmen von Schumanns Carnaval und Mussorgskys Bildern einer Ausstellung sowie eine CD mit Werken von Schumann, Liszt und Oliver Knussen wählte die New York Times jeweils zum besten Album des Jahres. Prokofjews Zweites und Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert spielte er 2015 mit dem Deutschen Symphonieorchester Berlin unter James Gaffigan ein, letzteres in der Urtext-Version von 1879. Die CD wurde als "Konzerteinspielung des Jahres" ausgezeichnet. Kirill Gerstein tritt weltweit mit allen bedeutenden Orchestern auf, so den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem London, New York und Los Angeles Philharmonic Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem Koninklijk Concertgebouworkest und dem NHK Symphony Orchestra.

Debüt beim BR-Symphonieorchester mit Bernstein

Als Duopartner führte ihn eine Tournee mit Daishin Kashimoto, Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, nach Japan. Und zusammen mit dem Cellisten Clemens Hagen gab er in Nordamerika einen Beethoven-Zyklus. Weiterhin gastiert er bei den Salzburger Festspielen, den BBC Proms in London, beim Lucerne Festival und dem Jerusalem Chamber Music Festival. Darüber hinaus unterrichtete der Pianist von 2007 bis 2017 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart und seit diesem Jahr im Sir András Schiff Performance Programme for Young Artists an der Kronberg Academy. Mit Bernsteins The Age of Anxiety debütiert Kirill Gerstein beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

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