BR-KLASSIK

Inhalt

Philip Glass probt in Linz Eine Uraufführung zum 80. Geburtstag

Kein anderes Orchester hat so viel Erfahrung in der Aufführung der Musik von Philip Glass wie das Bruckner Orchester Linz. Was vor allem an seinem Chefdirigenten liegt, dem Amerikaner Dennis Russel Davies - der schon viele Werke von Glass uraufgeführt hat. Und auch die Verbindung des Komponisten zum Orchester in Linz ist sehr eng: Für die Proben zu seiner 11. Symphonie kam Glass, kurz vor seinem 80. Geburtstag, sogar eigens aus den USA nach Österreich.

:

Your browser doesn’t support HTML5 audio

"Seit Dennis hier ist, seit 15 Jahren, ist Linz so etwas wie ein zweites Zuhause für mich geworden", schwärmt der Komponist von der österreichischen Stadt und ihren Musikern. "Es gab so viele Uraufführungen hier und so viele Aufnahmen. Man kennt meine Musik hier sehr gut. Und wenn ich für das Orchester schreibe, kenne ich die Musiker, für die ich schreibe. Es gibt eine warmherzige Verbindung zwischen mir und dem Orchester, die außergewöhnlich ist."

Die 11. Symphonie klingt streckenweise brucknerisch.
Dennis Russell Davies, Dirigent

Immer noch eine Menge Drive

Glass' energetisch-rhythmisierte Musik, die in den 70er Jahren stilbildend werden sollte als Gegenpol zur europäischen Avantgarde, hat auch in dieser späten dreisätzigen Symphonie nichts von ihrem Drive verloren - meint auch der Dirigent und Glass-Kenner Dennis Russel Davies: "Diese Symphonie klingt streckenweise regelrecht romantisch, ja sogar brucknerisch, was sicher nicht nur am Bruckner Orchester und seiner großen Bruckner-Tradition liegt, aber von diesem sicherlich verstärkt wird. Unerwartete Parallelen werden da plötzlich hörbar."

Konkurrenzloses Orchester

Mit zwei weiteren Werken von Philip Glass wird die 11. Symphonie am Tag von Glass‘ 80. Geburtstag - am 31. Januar - in der New Yorker Carnegie Hall vom Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russel Davies uraufgeführt werden. In Linz ist sie dann im Juni 2017 erstmals in Europa zu hören. "Die Tour durch Amerika ist sehr wichtig für mich mit diesem Orchester, das meine Musik besser spielt als amerikanische Orchester das tun", freut sich Philip Glass. "Sie spielen in meiner Heimatstadt, in New York, das ist außerordentlich. Und ich kann mir keinen besseren Weg vorstellen, meine Musik zu präsentieren als mit diesem Orchester und mit diesem Dirigenten."