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BR-Klassik vergibt im Oktober zwei Frösche Der erste Frosch geht an das Hessische Staatstheater Wiesbaden für "Gräfin Mariza"

Der Operettenfrosch Oktober 2019 geht an das Hessische Statstheater Wiesbaden "Gräfin Mariza".

Operetttenpreis Oktober 2019 "Gräfin Mariza", Hessisches Staatstheater Wiesbaden | Bildquelle: © Karl und Monika Forster

Bildquelle: © Karl und Monika Forster

Steckbrief

"Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán am Hessischen Staatstheater Wiesbaden - inszeniert von Thomas Enzinger

Los geht´s … 
… mit einem Prolog, in dem die Zigeunerin Manja ihr Lied vom Glück singt und ein kleines Mädchen auftritt, das vom alten Diener Tschekko die dazugehörige Geschichte erzählt bekommen will. Noch liegt das Bühnenbild unter einem Tuch, das sich mit Beginn der Erzählung lüftet. Dann befinden wir uns in den 1920er Jahren auf dem Landgut von Mariza. 

Überraschung:   
Koloman Zsupan darf mit 50er Jahre Tolle und roter Jacke aus der Zeit fallen und auf seinen von Tänzern gedoubelten Varasdin-Hit noch einen Rap obendrauf setzen. Der größte Knalleffekt des Abends!

Operettenpreis Oktober 2019 "Gräfin Mariza", Hessisches Staatstheater Wiesbaden | Bildquelle: BR-KLASSIK-Operetten-Boulevard Bildquelle: BR-KLASSIK-Operetten-Boulevard

Gelungenste Szene:  
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Brüderlein – Schwesterlein“ wird zu einer traumhaften Kinderszene in überdimensionaler Puppenstube. Das Tanzensemble kommt auch hier wunderbar zum Einsatz, und die Szene geht viel zu schnell vorbei.

Verblüffend:     
Wie gut das Stück vollkommen ohne ungarische Folklore auskommt.

Herausragend:  
Die musikalische und darstellerische Leistung des gesamten Solistenensembles, das flexibel und satt tönende Hessische Staatsorchester Wiesbaden, die modern choreografierten Tanznummern und der lebendig agierende Chor.

Aha-Effekt:
Der selten so ausgespielte dritte Akt mit Désirée Nick als schönheitsoperierter Tante Bozena und Penizek als ehemaligem Theaterkritiker liefert überdrehtes Operetten-Kabarett und fügt sich trotzdem in das Stück.

Berührend:         
Wie die erzählerische Klammer durch Fragen des kleinen Mädchens nach dem Wesen der Liebe immer wieder greift.

Mutig, neu, zeitgemäß:
Mutig von Intendant Laufenberg, den "restaurativen“ Ansatz zu wagen und auf das Fingerspitzengefühl von Thomas Enzinger zu vertrauen, der seine neuen Ideen und moderne Zeitbezüge behutsam einbringt.

Sei kein Frosch, küss ihn:     
Die Redaktion Operette ist überzeugt und gratuliert dem Intendanten, dem Regieteam und allen Ausführenden zu einem opulenten Operettenfest.

Inszenierung: Thomas Enzinger
Musikalische Leitung:  Christoph Stiller
Ausstattung: Toto
Choreographie: Evamaria Mayer

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