SWEET SPOT.
Neugierig auf Musik
Ólafur Arnalds hat in den letzten Jahren viele musikalische Projekte angetrieben, die von Pop, über Weltmusik und Techno bis zu Klassik reichen. Alle diese Stile bringt der Isländer jetzt auf seinem neuen Album zusammen. Nächstes Jahr kommt er mit "re:member" auch nach München.
Bildquelle: Benjamin Hardman
Für manche Menschen könne sein neues Album seltsam klingen, erzählt Ólafur Arnalds in einem Making of-Video zu "re:member". Manchmal sei es sehr poppig, dann wieder Hip Hop-lastig, es gebe Steve Reich-Elemente und Klassik-Sounds. Der Isländer will aber nicht irgendwelchen Erwartungen gerecht werden oder sich in Schubladen stecken lassen.
Ólafur möchte sich in den Genres bewegen, die ihn faszinieren und mit denen er sich in den letzten Jahren umgeben hat. Als er vor zwei Jahren ins Studio ging, um mit der Arbeit an "re:member" zu beginnen, spürte er: "Ich muss einfach ehrlich zu mir selbst sein " Warum das also nicht auch musikalisch ausdrücken?
Why not include that in what I’m doing?
In den letzten fünf Jahren hat er sich in ziemlich vielen Genres ausgetobt: Er hat Popmusik geschrieben, Soundtracks produziert, Volksmusik in seiner Heimat Island aufgenommen und mit seinem Projekt "Kiasmos" feinste Clubmusik abgeliefert. Auf "re:member" spiegelt er all diese Erlebnisse wider und bringt sie zusammen - auch um zu sich selbst zu finden, wie der 31-Jährige sagt.
5. Oktober 2018: Elbphilharmonie Hamburg (ausverkauft)
6. Oktober 2018: Konzerthaus Dortmund
7. Oktober 2018: Kurhaus Wiesbaden
8. Oktober 2018: Forum Ludwigsburg
10. Oktober 2018: Gewandhaus Leipzig
11. Oktober 2018: Tempodrom Berlin
26. Februar 2019: Tonhalle Düsseldorf
2. März 2019: Philharmonie München
5. März 2019: Alte Oper Frankfurt
6. März 2019: Philharmonie Köln
Bildquelle: Benjamin Hardman
Ólafur Arnalds ist Komponist, Multi-Instrumentalist, Produzent und jetzt auch noch Software-Architekt. Er hat über Wege nachgedacht, wie er den kreativen Prozess manipulieren kann, um einfacher im Flow zu sein. Herausgekommen ist eine App namens "Stratus", die ihm als Inspirationsquelle dienen soll. Entwickelt hat Ólafur die Software zusammen mit seinem Freund Halldór Eldjarn, der wie er als Künstler in Island arbeitet.
Wenn Ólafur auf seinem Klavier spielt, steuert er per "Stratus" zwei andere Klaviere an, die kurze Zeit später wie in einem Frage-Antwort-Spiel und wie von Geisterhand auf seine Ideen reagieren - mit unerwarteten Harmonien und Melodien. Diese Echos, die oft wie Arpeggios rüberkommen, eröffnen ihm harmonische Wege, die er bisher noch nicht gegangen ist und auf die er sonst vielleicht nie gekommen wäre, wie er erzählt.
It reacts in, very often, a very unexpected way.
Trotz der Software klingt Ólafurs neues Album "re:member" alles andere als random. Sein Stil, eine Kombination aus Klavier, Streichquartett, Beats und Elektro-Sounds ist nach wie vor unverwechselbar und hörbar. Der Isländer komponiert weiterhin melancholische Tracks, oft minimalistisch und ausgestattet mit viel Fläche und Atmosphäre. Aber seine ganzen Einflüsse scheinen durch und lassen einen Künstler erleben, der offenbar ganz bei sich ist.