SWEET SPOT.
Neugierig auf Musik
Er war Solocellist beim BR-Symphonieorchester - einem der besten Orchestern der Welt. Doch das war Maximilian Hornung nicht genug. Heute spielt Max als Solist auf den größten Bühnen dieser Welt und ist Professor an der Münchner Musikhochschule. Zwischendurch macht er Station bei SWEET SPOT und bringt Musik des georgischen Komponisten Sulkhan Tsintsadze mit.
Bildquelle: Alescha Birkenholz
SWEET SPOT | 13.11.2018
Cellist Maximilian Hornung
Mit Latein stand Maximilian Hornung schon immer auf Kriegsfuß, in Schulaufgaben gab’s fast ausschließlich Sechser. Überhaupt hat ihn als Kind nur wenig interessiert – außer seinem heißgeliebten Cello. Am Augsburger Gymnasium träumte Max in den Unterrichtsstunden meistens vor sich hin, bis er am Nachmittag dann endlich üben durfte. Ein ungeheures Talent schlummerte in dem Jungen, und das duldet eben keine Nebenbuhler. Nach der zehnten Klasse ist dann Schluss mit der Quälerei. Maximilian geht von der Schule ab und fängt an, Cello zu studieren.
Dann nimmt die ganze Sache rasant Fahrt auf: Max gewinnt den Deutschen Musikwettbewerb, räumt mit seinem Streichtrio Tecchler den ersten Preis beim ARD-Musikwettbewerb ab und wird mit nur 23 Jahren erster Solocellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Eine Stelle, von der die meisten Musiker nur träumen können. Doch es dauert nicht lang – und das strenge Korsett eines der besten Orchestern der Welt wird Maximilian zu eng. Er wagt den großen Schritt, verlässt das Orchester und setzt alles auf eine Karte: die Solo-Karriere.
Ich bin überglücklich, dass ich diese Zeit im Orchester hatte. Und ich bin auch überglücklich, dass ich nach vier Jahren den Absprung gewagt habe.
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Maximilian Hornung im SWEET SPOT TV-Studio
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Maximilian Hornung und Hisako Kawamura
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Zu Gast bei der Moderatorin Annekatrin Hentschel
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Heute spielt Max auf den größten Bühnen dieser Welt – als Solist. Und auf diesen Bühnen fühlt sich der gebürtige Augsburger am wohlsten: "Ich komme tatsächlich am besten runter, wenn ich auf der Bühne stehe. Ich finde die Bühne den entspanntesten Ort meines Lebens." Hier muss Max sich nämlich nicht um seine Post kümmern, keine Wäsche waschen oder die Wohnung putzen. Hier kann er sich ausschließlich seiner großen Liebe widmen - der Musik. Und diese Liebe nimmt Max verdammt ernst. Die manchmal doch etwas oberflächliche Welt der Hochglanz-Klassik ist nix für den Cellisten. Schon zwei Mal gewann Maximilian den ECHO Klassik, wurde mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, doch bei großen Preisverleihungen oder Gala-Dinnern fühlt sich Maximilian deplatziert. "Weil es einfach fachfremd ist, was einem da vorgegaukelt wird. Und das ist auch nicht mein Ziel als Musiker." Sein Ziel ist es, die Musik zum Leben zu erwecken, den Komponisten in seiner Aussage zu unterstützen und dadurch etwas zu schaffen, das - wenn es gut läuft - beim Publikum hängen bleibt.
Ich möchte nicht etwas schaffen, was sich in zehn Sekunden abnutzt.
Auf seiner neuen CD beschäftigt sich Max mit zwei sowjetischen Komponisten: Dmitri Schostakowitsch und Sulkhan Tsintsadze. Das Album widmet Maximilian seinem georgischen Lehrer Eldar Issakadze. Vor über 20 Jahren übergab Issakadze seinem Schüler eine Box - darin die Noten eines Cellokonzerts von Tsintsadze, allerdings nur in Fragmenten erhalten. Seit diesem Moment wusste Max, dass er dieses Konzert eines Tages spielen und aufnehmen möchte. Zwei Jahrzehnte hat er dafür gebraucht, die Partitur ausfindig zu machen und zu rekonstruieren. Jetzt konnte er das Konzert endlich einspielen. "In dieser Musik ist jeder Ton wirklich gelebt, jeder Ton hat eine unglaubliche Ausdruckskraft", schwärmt Maximilian Hornung. Das Cellokonzert trifft Max' Geschmack: Musik darf für den Cellisten alles sein, nur nicht gefällig. Das Kantige, das Dunklere, das Unbequeme - dafür schlägt sein Herz. Musik muss aus tiefster Seele empfunden sein - und das alles ist in dem Cellokonzert von Sulkhan Tsintsadze enthalten.
Sweet Spot, das ist im akustischen Sinne der Platz in einem Raum, an dem der Klang am besten ist. SWEET SPOT, das ist auch das junge Klassik-Magazin des Bayerischen Rundfunks, die junge Sicht auf Klassik im Radio, im BR Fernsehen und im Netz: trendy, unverschämt, überraschend und humorvoll. Hier treffen sich junge Musiker aus Klassik und Jazz, Stars und solche, die es noch werden wollen, kreative Köpfe, musikalische Querdenker und alle, die die Musikwelt neu denken – ob Tubisten, Schlagzeugerinnen, Streichquartette, Big Bands oder Kammerorchester. SWEET SPOT entdeckt originelle Klänge, Musiktrends und die Künstler von morgen. Willkommen im Wohnzimmer der jungen Klassikszene!
Dienstag, 13. November um 23:45 Uhr - BR Fernsehen und als Preview ab 18:00 Uhr in der BR Mediathek
Sonntag, 18. November um 9:40 Uhr - BR Fernsehen
Sonntag, 18. November um 21:00 Uhr - ARD-alpha
Moderation: Annekatrin Hentschel
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