Leopold Mozart - der Vater der Wunderkinder Wolfgang und Nannerl. Doch wer war der Mensch Leopold wirklich? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Ausstellung "Leopold Mozart. Musiker - Manager - Mensch". Sie startet am 5. April 2019 im ehemaligen Mozart-Wohnhaus am Makartplatz in Salzburg.
Bildquelle: © ISM, Mozart-Museen & Archiv
Schon der Titel "Leopold Mozart. Musiker – Manager - Mensch" deutet auf seine vielfältigen Tätigkeiten und Talente. 40 Jahre lang war Leopold Mozart Hofmusiker in Salzburg, Manager des Salzburger Musikbetriebs, Organisator vieler Reisen, begeisterter Familienmensch und nicht zuletzt ein sehr produktiver Komponist. Weitgehend bekannt ist: Leopold Mozart schrieb unzählige Symphonien, aber auch Serenaden für Bläsersoli und Bläserkonzerte. Ein sehr produktiver Komponist also.
Die Ausstellung im ehemaligen Tanzmeisterhaus am Salzburger Makartplatz beginnt im großen Tanzmeistersaal, der intensiv von der Familie genutzt wurde, zum Beispiel als Empfangs- und Musikraum, aber auch als Verkaufsraum für Klaviere. "Der Saal war der Lebensmittelpunkt. Deshalb beginnt alles mit dem berühmten Familien-Porträt und der Biographie von Leopold", erklärt Gabriele Ramsauer, Direktorin des Geburtshauses von Wolfgang Amadé. Zwar war es dem Organisatorenteam wichtig, mit der Biographie zu beginnen, trotzdem ist die Ausstellung nicht chronologisch angeordnet. Die Besucher werden vertraut mit Zitaten vom Komponisten, die ihn näher beschreiben sollen.
Ich bin kein Pedant, kein Betbrude, noch weniger ein Scheinheiliger.
In den anschließenden Räumen des Hauses geht es um die verschiedenen Facetten der Persönlichkeit Leopold Mozarts: Seine Karriere als Salzburger Hofmusiker, seine musikalischen Anfänge, seine Aufträge und Kompositionen und natürlich in seiner Tätigkeit als Manager der Musikkultur in Salzburg. Leopold Mozart hat unter fünf Erzbischöfen gedient und musste viele Kompositionen für den Hof liefern. Außerdem kümmerte er sich um Organisatorisches, wie die Anschaffung von Instrumenten oder die Koordination der Musiker. "Er hat wahrscheinlich Vorstellungsgespräche mit neuen Musikern geführt. Er war also als Geschäftsführer tätig", sagt die Museumsdirektorin Gabriele Ramsauer.
Das nächste Zimmer ist dem in mehreren Sprachen agierenden Networker, Manager und Sozialmenschen gewidmet. Leopold Mozart hat seine Reisen dokumentiert, unterwegs viel korrespondiert und Graphiken und Stiche eingekauft - diese wurden bisher noch nie ausgestellt. Es werden Briefe, Reiseberichte und ein europäisches Reisehandbuch von einer Italienreise Leopolds gezeigt. Außerdem Stiche holländischer Maler aus dem 18. Jahrhundert, die den Komponisten beeindruckt haben. Anja Morgenstern vom Organisatorenteam schwärmt: "Ganz besonders ist die Leopolds Beschreibung eines Bildes von Rubens." Auch mit seinem berühmten Lehrbuch "Versuch einer gründlichen Violinschule" kann man sich ausgiebig beschäftigen.
Wichtig war Anja Morgenstern auch in einem eigenen Bereich den überaus produktiven Komponisten Leopold Mozart zu präsentieren. Das Meiste entstand für den Salzburger Hof. In der Ausstellung sind autographe Manuskripte seiner bekanntesten Kompositionen wie die "Musikalische Schlittenfahrt" und das "Trompetenkonzert" zu sehen. "Wir sind sehr glücklich und stolz, dass wir seltene Autographe von Leopold zusammentragen konnten", sagt Anja Morgenstern. Diese stammen Leihgebern aus aller Welt und werden teilweise erstmals präsentiert.
"Leopold Mozart. Musiker - Manager - Mensch"
Die Ausstellung zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart findet vom 5. April 2019 bis zum 9. Februar 2020 in Salzburg im Mozart-Wohnhaus am Makartplatz statt.