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Judith, Konzert für Orchester, Bayerische Staatsoper | Bildquelle: Wilfried Hoesl

Bildquelle: Wilfried Hoesl

Freitag, 07.02.2020 18:30 Uhr

München, Nationaltheater

Bayerische Staatsoper "Judith" – Bartóks Konzert für Orchester und "Herzog Blaubarts Burg"

Aus dem Münchner Nationaltheater sehen Sie "Judith", inszeniert von Katie Mitchell. Dieser Opernabend umfasst das Konzert für Orchester (Sz 116) und "Herzog Blaubarts Burg" von Béla Bartók. Die Titelpartien verkörpern Nina Stemme und John Lundgren.

In Béla Bartóks erschütternder Version des sagenhaften Blaubart-Stoffes lässt der titelbegebende Herzog seiner Neuvermählten noch dreimal die Möglichkeit zur Umkehr. Dann schließen sich die Tore von Herzog Blaubarts Festung hinter den beiden, und Judiths Schicksal ist besiegelt. Béla Balázs Libretto verdichtet mit großer poetischer Kraft das Verhängnis einer Liebe: Durch deren Kraft will Judith die Finsternis und Kälte von Blaubarts Feste erhellen und erwärmen und so Blaubart selbst vor der Verzweiflung retten, die ihn umgibt. Weil sie ihn liebt, so sagt sie, will Judith alle Geheimnisse des Herzogs kennen, und darum verlangt sie auch von ihm die Schlüssel zu den verschlossenen Türen der Festung, einen nach dem anderen. Mit jeder Tür gibt Blaubart den Blick auf einen Teil seiner Burg, seines Reiches, seiner Persönlichkeit frei, und überall sind Spuren, die auf etwas Schreckliches und Unausweichliches verweisen: Auf das Geheimnis hinter der siebten Tür.

Béla Bartók schrieb seine einzige Oper im Alter von dreißig Jahren, noch unter hörbarem Einfluss von Zeitgenossen wie Claude Debussy. Die Musik ist dabei immer ganz nah an der Sprache – auch dort, wo diese versagt. Die sieben Zimmer in Herzog Blaubarts Burg und das Grauen dahinter komponiert und orchestriert Bartók bis zur Fühlbarkeit.

In seinem Konzert für Orchester, das unmittelbar nach der Flucht aus Europa in den USA als existenzsicherndes Auftragswerk entstand, verwendete Bartók mehr als dreißig Jahre später wiederum Motive aus "Herzog Blaubarts Burg". Kurz vor seinem Tod überarbeitete Bartók das Konzert noch einmal entscheidend. In der Produktion von Katie Mitchell wird diese letzte Fassung zu hören sein.

Mitwirkende

Die Stimmen und deren Besetzung
Nina Stemme Judith
John Lundgren Herzog Blaubart
Bayerisches Staatsorchester
 
Dirigent Oksana Lyniv

Programm

Die Werke und deren Komponisten
Béla Bartók Konzert für Orchester in fünf Sätzen (Sz116)
Béla Bartók "Herzog Blaubarts Burg" Oper in einem Akt

Mehr zur Inszenierung

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