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18. September 1810 - Beethoven bestellt einen neuen Streicher-Flügel Ein Leben lang auf Instrumentensuche

Beethoven hat klare Vorstellungen: Für seine Musik braucht es Klaviere mit einem kräftigen Klang. Selbstverständlich soll der Flügel deswegen nicht plump klingen, der Anschlag modulierbar bleiben, der Ton tragfähig und zart. Ein Leben lang ist Beethoven auf der Suche nach dem idealen Instrument.

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Die Art, das Klavier zu spielen, ist noch die unkultivierteste von allen Instrumenten bisher. Man glaubt oft, nur eine Harfe zu hören.
Ludwig van Beethoven

Mit 18 Jahren bekommt Ludwig van Beethoven von seinem Gönner Graf Waldstein den ersten Flügel der Firma Stein geschenkt. Noch Jahre später schwärmt er von diesen Instrumenten und schreibt an Andreas Streicher, der in die Klavierbaufirma eingeheiratet hat: "Ich freue mich, dass Sie von den wenigen sind, die einsehen und fühlen, dass man auf dem Klavier auch singen könne, sobald man nur fühlen kann."

Entscheidung für die erste große Liebe

Unterschrift Ludwig van Beethovens | Bildquelle: picture alliance / dpa Restlos zufrieden ist Beethoven trotzdem nicht. Die Stein-Flügel sind ihm zu leise, also probiert er andere aus. Die Instrumente des Wiener Klavierbauers Anton Walter sind zwar kräftiger, aber schwer im Anschlag. Die englischen Modelle klingen auch lauter, sind aber dumpf und unflexibel in der Tongebung. Schließlich kehrt er reumütig zu seiner ersten großen Liebe zurück: dem Stein-Streicher-Flügel. Am 18. September 1810 bestellt Beethoven bei Streicher ein neues Exemplar. Doch der lässt sich Zeit.

"Lieber Streicher,
bis Ende Oktober versprachen Sie mir ein Piano und nun ist schon halber November und ich habe noch keins. Wenn Sie mich noch länger warten lassen, so fall ich Ihnen mit einer schreckbaren Modulation auf Sie zu. Und dann Verderben über Sie. Leben Sie wohl, wenn Sie ein Piano schicken, und übel, wenn nicht!
Ihr Freund Beethoven"

Fehlentscheidung?

Als das Instrument schließlich eintrifft, ist Beethoven glücklich. Vorerst. Weil sein Gehör jedoch zunehmend schlechter wird, muss er immer heftiger auf die Tasten eindreschen. Sieben Jahre später entscheidet er sich deshalb dann doch wieder für ein englisches Instrument. Für ihn eine gute Entscheidung – schließlich sind diese Klaviere nicht nur lauter, sondern auch um einiges stabiler.

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