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CD - Antonio Caldara: Trio Sonatas Schola Cantorum Basiliensis

CD-Cover "Antonio Caldara: Triosonatas" | Bildquelle: Glossa

Bildquelle: Glossa

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Es war der Römer Arcangelo Corelli, der die Triosonate Ende des 17. Jahrhunderts maßgeblich mitgestaltete und in drei Sammlungen zu höchster Blüte trieb. Dieses Beispiel löste in Italien eine wahre Flut an Triosonaten aus. Doch keiner der zahlreichen Komponisten konnte an Corellis Meisterschaft heranreichen, bis der junge Venezianer Antonio Caldara seinen Hut in den Ring warf und mit seinen ersten beiden Notendrucken 1693 und 1699 die lichten Höhen der Triosonaten Corellis nicht nur erreichte, sondern in mancher Hinsicht sogar noch übertraf.

Antonio Caldara imitierte den Stil Corellis nicht etwa, wie es viele andere Komponisten der Zeit taten, sondern versuchte seinen ganz eigenen Ton zu finden. Seine Triosonaten zeichnen sich durch ausgedehnte harmonische Entwicklung, figurativen Einfallsreichtum und ausgefeilte Melodik aus. Da gibt es Sätze, die gespickt sind mit technischen Schwierigkeiten. Und es gibt Sätze, die durch gezielte Schlichtheit eine große Innigkeit erreichen. Und da Caldara selbst ein hervorragender Violoncellospieler war, gibt es sogar Sätze, in denen der Dialog der beiden melodieführenden Violinen zu einem Dreiergespräch wird, bei dem das Cello den Basso continuo verlässt und zum gleichwertigen Partner wird.

Antonio Caldara gehört zu den ganz großen Komponisten der Barockoper, der ein enormes Werk von rund 3.400 Vokalkompositionen hinterlassen hat. Dahinter steht sein frühes kammermusikalisches Schaffen naturgemäß tief im Schatten. Den fünf herausragenden Musikern der Schola Cantorum Basiliensis um die beiden glänzenden Geigerinnen Amandine Beyer und Leila Schayegh kommt das Verdienst zu, Antonio Caldara als Meister der Triosonate wieder ins Licht gerückt zu haben. Und mit was für einer großartigen Interpretation: Technisch perfekt, nuancenreich, raffiniert und voller Seele.

CD-Info:

  • Antonio Caldara: Trio Sonatas
  • Amandine Beyer, Leila Schayegh Jonathan Pesek, Jörg-Andreas Bötticher, Matthias Spaeter
  • Label: Glossa

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