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CD - "Birds" Vögel in der Barockmusik

Stieglitz, Kuckuck, Nachtigall. Der Flötist Stefan Temmingh und die Sopranistin Dorothee Mields laden ein zur barocken Vogelhochzeit. Das tadellose, virtuose Konzeptalbum "Birds" verbreitet Frühlingsgefühle und macht gute Laune.

Birds | Bildquelle: deutsche harmonia mundi

Bildquelle: deutsche harmonia mundi

Der CD-Tipp zum Nachhören

Birds

Ob Wagners Waldvogel im "Siegfried", Beethovens Vögel am Bach in der "Pastorale", Rossinis "diebische Elster", Stravinskys "Feuervogel" oder Dvoraks "Waldtaube". In der klassischen Musik zwitschert und tiriliert es gern und häufig. Doch in kaum einer musikalischen Epoche beschäftigten sich Komponisten so intensiv mit dem Gesang der Vögel wie die Barockmusik. Am bekanntesten dürfte Antonio Vivaldis Vogelstimmen-Concerto "Il Gardellino" sein, in dem er dem Distelfinken ein unsterbliches musikalisches Denkmal setzt.

Gesang der Vögel

Besonders die Flöte und die Sopranstimme hatten es den Barockkomponisten angetan, um den Gesang der Vögel zu imitieren. Für die Interpretation dieser Stücke braucht es Könner, die gleichermaßen virtuos wie innig sind. So wie den südafrikanischen Flötisten Stefan Temmingh, der zu den besten Blockflötenspielern der Welt zählt, und die deutsche Sopranistin Dorothee Mields, die mit ihrem schlanken, klaren, flexiblen Gesang eine der gefragtesten Barocksopranistinnen ist. Nach ihrem ebenso schönen wie erfolgreichen ersten gemeinsamen Album, "Inspired by song" mit frühbarocker Musik aus England, lag es gewissermaßen in der Luft, dass sich die beiden Barockstars auch einmal dem musikalischen Federvieh widmen. Auf der CD "Birds - Vögel in der Barockmusik" haben Mields und Temmingh eine Auswahl ihrer Lieblingsstücke versammelt und zusammen mit The Gentleman's Band und dem La Folia Barockorchester eingespielt.

Voliere voller Vogelstimmen

Eine ganze Voliere voller Vogelstimmen ist auf dem Album zu hören. Mal melancholisch-tröstend wie in Georg Friedrich Händels Arie "Sweet bird". Mal heiter-frivol wie in Giuseppe Fedelis Arie "Warbling the birds enjoying". Mal flattert die bunte Vogelschar wild durcheinander wie in John Bartlets Song "Sweet birds deprive us never". Mal steht ein einzelner Vogel im Vordergrund. Bei Michel Pignolet de Montéclair gurrt die Turteltaube. Bei Thomas Arne ruft der Kuckuck. Und bei Pietro Torri singt die Nachtigall. Düster wird es im alten englischen Volkslied von den drei Raben, denen ein Leichenschmaus entgeht. Heiter wirkt dagegen die scharrende Henne von Jean-Philippe Rameau.

Aber natürlich handeln die meisten Stücke und Lieder dieses rundum gelungenen Albums vom Frühling und von der Liebe. Tolles Konzept, Künstler der Spitzenklasse, beseelte Musik voller Frühlingsgefühle. "Birds" ist das ideale Mittel gegen die Winterdepression.

Birds - Vögel in der Barockmusik.

Werke von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Jean-Philippe Rameau, Giuseppe Fedeli, Pietro Torri, Thomas Arne
Dorothee Mields (Sopran)
Stefan Temmingh (Flöte)
The Gentleman's Band + La Folia Barockorchester
Label: deutsche harmonia mundi

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