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CD - Claire Huangci spielt Rachmaninow: Die Préludes

13.11.2018 von Michael Schmidt

Bereits im zarten Alter von neun Jahren startete Claire Huangci eine internationale Karriere mit Stipendien, Konzertauftritten und Preisen. Unter anderem gewann sie als jüngste Teilnehmerin 2011 den Zweiten Preis beim Internationalen ARD Musikwettbewerb. Wichtige Impulse erhielt die junge amerikanische Pianistin mit chinesischer Abstammung von ihren Lehrern Eleanor Sokoloff und Gary Graffman am Curtis Institute of Music in Philadelphia, bevor sie 2007 zu Arie Vardi an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover wechselte.

Bildquelle: Berlin Classics

Der CD-Tipp zum Anhören

Auf eine Debüt-CD mit Solowerken von Tschaikowsky und Prokofjew folgte 2015 ihr zweites Soloalbum mit Sonaten von Domenico Scarlatti. Diese Aufnahme wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie als "Editor's Choice" vom Magazin Gramophone ausgezeichnet. Nach einer ebenfalls vielgelobten Einspielung der Nocturnes von Chopin erschien nun beim Label Berlin Classics ihr neues Album, das den Préludes von Sergej Rachmaninow gewidmet ist.

Lichte und durchsichtige Kantabilität

Claire Huangci spielt Rachmaninow geradezu puristisch schlicht. Vieles klingt bei ihr leicht und elegant, ohne dass dabei die komplexe Satzkunst und Harmonik zu kurz kämen. Nie wirkt ihr Rachmaninow-Spiel dick aufgetragen, sentimental oder manieriert. Vielmehr interpretiert Claire Huangci diese Musik mit einer lichten und durchsichtigen Kantabilität. Ohne sich in ausufernde Rubati zu verlieren, phrasiert und modelliert sie Rachmaninows Klavier-Kleinodien in natürlichem, aber mit feiner Raffinesse gewürztem Fluss.

Elegante Gestaltung

Rachmaninow komponierte seine 24 Préludes in zwei Zyklen in einem Zeitraum von 18 Jahren. Stilistisch zeigen die Werke eine Entwicklung, die von subtiler romantischer Lyrik bis zu avancierten Formexperimenten reicht. Claire Huangcis elegante Gestaltung, ihre filigrane Virtuosität und ausgewogene Emotionalität lassen diese vielschichtigen Klavierpretiosen in apollinisch-heller Klanglichkeit erstrahlen. So empathisch und zugleich luzid bekommt man Rachmaninow nur selten zu hören.