BR-KLASSIK

Inhalt

CD - "Aural Colors” David Helbock Trio

Manche Menschen sehen Farben, wenn sie Klänge hören. Vielleicht auch der Pianist David Helbock. Seine neue Trio-CD hat er "Aural Colors" genannt. Übersetzen kann man das mit "hörbare Farben" oder "Klangfarben". Sie sind auf dem Album in reichhaltigem Spektrum vorhanden. Manche Komposition trägt den Zusammenhang von Farbe und Klang auch explizit im Titel. "Yellow meets Red" oder "Healing Colors" zum Beispiel.

CD-Cover: David Helbock Trio - "Aural Colors”  | Bildquelle: Traumton Records

Bildquelle: Traumton Records

CD-Tipp 02.02.2015

Der CD-Tipp zum Nachhören!

Einige der Kompositionen von David Helbock klingen nach Jazzrock, der auf das akustische Klaviertrio-Format  heruntergebrochen wurde. Doch auch, wenn es mit ordentlichem "Knack" groovt, lassen die drei Musiker die Klänge singen und in vielen Farben leuchten. David Helbock am bisweilen mit Präparationen manipulierten Flügel, Raphael Preuschl an der virtuos gespielten Bass-Ukulele und Herbert Pirker am Schlagzeug.

Von Prince bis Monk

Hinter ihrem spieltechnischen Können steckt viel Erfahrung.  Preuschl und Pirker sind seit 15 Jahren eine der führenden Rhythmusgruppen Österreichs im Bereich Jazz und Rock. Sie sind aber erst Anfang dreißig. So wie der Vorarlberger David Helbock, der ebenfalls früh durchstartete.  Seine erste CD mit eigenen Stücken brachte er mit 14 Jahren heraus. Mit 21 hatte er das klassische Konzertfach-Diplom mit Auszeichnung in der Tasche. Mit 27 wurde er mit dem "Outstanding Artist Award" des Bundes Österreich ausgezeichnet. Elf Alben hat er schon eingespielt: Solo, im Duo und gerne im Trio mit Bass und Schlagzeug. Vor allen Dingen eigene Kompositionen stellte er darauf vor. Manchmal huldigt er aber auch musikalischen Idolen: der Pop-Ikone Prince etwa, dem brasilianischen Musikmagier Hermeto Pascoal oder dem amerikanischen Jazz-Solitär Thelonious Monk. So auch auf der neuen CD.

Präzise und ausdrucksstark

Auf welches Genre sie sich auch beziehen - hier spielen drei zusammen, die dasselbe Vokabular beherrschen. Präzise und ausdrucksstark, kraftvoll und differenziert setzen sie es ein. Geschöpft ist es aus den Traditionen des Jazz, der Klassik und sogar der Volksmusik. Eine Lust an der Verschmelzung , aber auch an der Brechung der Stile steckt in der Musik des David Helbock Trios und sorgt dafür, dass sich bei jedem Titel der Vorhang für eine neu und anders ausgeleuchtete Szene hebt. In drei Sätzen aus einer Suite, die David Helbock geschrieben hat, trifft da sogar Schönberg auf Kandinsky.

Meisterwerk in kleiner Besetzung

Fazit: Dem Pianisten und seinem Trio ist hier ein weiteres großes Meisterwerk in kleiner Besetzung gelungen. Unbedingt empfehlenswert für alle, die ihre Entdeckungen gerne abseits des Hauptstroms machen und empfänglich sind für ungewöhnliche Klangfarben-Mischungen.

David Helbock Trio: "Aural Colors”

David Helbock (Klavier)
Raphael Preuschl (Bass-Ukulele)
Herbert Pirker (Schlagzeug)
Label:  Traumton Records

BR-KLASSIK empfiehlt

    AV-Player