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CD - German Brass "Brass Hommage"

1974 tat man erstmals unter dem Namen "Das Deutsche Blechbläserquintett" an die Öffentlichkeit. Anlässlich des bevorstehenden Bachjahres 1985 wurde dann das Quintett personell verdoppelt und heißt seither "German Brass". Die Mitglieder dieses Ensembles entstammen den großen deutschen Symphonieorchestern, darunter die Berliner und Münchner Philharmoniker. Bach ist nach wie vor eines der bevorzugten Themen von German Brass. Auf Ihrer neuesten CD aber bringen sich die Herrn Blechstrategen selbst ein launiges Ständchen: "Brass Hommage" heißt das Doppelalbum schlicht.

CD-Cover: German Brass - "Brass Hommage" | Bildquelle: Berlin Classics

Bildquelle: Berlin Classics

Der CD Tipp zum Anhören

Und eigentlich müsste Enrique Crespos Fanfare "The Spirit of Brass" ganz am Anfang des Doppelalbums stehen. Aber da findet sich eine sehr spezielle Bearbeitung des Strauss’schen "Also sprach Zarthustra". Deshalb eröffnet sie den zweiten Teil dieses äußerst kurzweiligen Reigens. Kurzweilig allein deshalb, weil sich hier – wie so oft bei German Brass – "U" und "E" kollegial begegnen und weil das gesamte Album eine Art stilistischer Almanach des swingenden Entertainment ist: vom Son Cubano über Mambo, Samba und Bolero bis hin zu Tango, Swing und Dixieland. Ein Booklet brauchte es diesmal nicht. Wozu auch? Wo doch die Musik auf wunderbare Weise selbsterklärend ist – und exzellent arrangiert. Davon kann man sich beispielsweise in Hupfelds "As time goes by" überzeugen.

Intelligente Arrangements

Enrique Crespo heißt der Urheber all dieser Arrangements, der hier bisweilen auch als Komponist in Erscheinung tritt. Ein Vollblutmusiker, geboren in Uruguay und lange Zeit Soloposaunist im RSO Stuttgart. Und auch wenn Crespo seit 2011 nicht mehr aktiv bei German Brass mitspielt: Auf seine ebenso intelligenten wie stilistisch fundierten Arrangements kann die "Nationalmannschaft der Blechbläser", wie German Brass gerne genannt wird, bis heute nicht verzichten.

Improvisieren und Singen – alles dabei

Ob Harmonisierungen, rhythmisches Raffinement oder das Spiel mit unorthodoxen Klangfarben: die CD "Brass Hommage" ist eine geballte Demonstration des Blechbläser-Universums und all der kompositorischen Möglichkeiten, die sich hier auftun. Und selbstverständlich können die Herren auch improvisieren, wie sie in Crespos "Al Son de Cuba" demonstrieren. Und gesungen wird ebenfalls in diversen Titeln wie etwa Tito Puentes Cha-Cha-Klassiker "Oye como va".

Weltmeisterlich gut

Das neue Doppelalbum "Hommage" macht deutlich, dass auch nach dutzenden Schallplatten- und CD-Produktionen, nach Konzertauftritten in aller Welt und diversen Auszeichnungen diese Nationalmannschaft nach wie vor auf Top-Niveau spielt. Davon könnten sich Jogi Löw und seine Fußballstrategen gut und gerne eine Scheibe abschneiden!

German Brass - "Brass Hommage"

Von "Also sprach Zarathustra" bis "Besame mucho"
Arrangements: Enrique Crespo

German Brass

Label: Berlin Classics (2 CDs)

Sendung: "Leporello" am 20. Juni 2018, 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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